BONFIRE - DON´T TOUCH THE LIGHT - MMXXIII
Label: | AFM |
Jahr: | 2023/1986 |
Running Time: | 37:33 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nach dem Wechsel zum neuen Label AFM entschloss man sich im Hause Bonfire, die ersten drei Alben unter dem damals neuen Bandnamen (vorher firmierte die Band unter Cacumen) neu aufzunehmen. Wir reden hier über die Werke "Don't Touch The Light" (1986), "Fireworks" (1987) und "Point Blank" (1989). Sänger Alexx Stahl, der 2016 David Reece ablöste, und Bonfire trennten sich im Frühjahr diesen Jahres aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten. Ich persönlich fand das sehr schade, passte Alexx doch super zu der Formation, und gemeinsam konnte man an alte Erfolge anknüpfen. Die Trennung lief jedoch von beiden Seiten respektvoll ab, und die Ingolstädter fanden in Dyan Mair einen neuen fähigen Vokalisten. Nun stellt sich die Frage bei der Fanschaft, welchen Sinn denn solche Re-Recordings haben. Einerseits stehen die Klassiker von damals für sich und sind Momentaufnahmen ihrer jeweiligen Zeit.
Da aber die Rechte noch bei der alten Plattenfirma liegen, hat die Gruppe, finanziell gesehen, nur noch wenig Freude daran. Zudem ist der Act personell anno 2024, bis auf Chef Hans Ziller, komplett anders aufgestellt. Man verfügt über bessere Recording-Möglichkeiten, über einen Sänger, der eben anders klingt als damals Claus Lessmann. Von besser oder schlechter ist jedoch nicht die Rede. Somit wird aus der Sache ein Schuh, und die Sache ist schon nachvollziehbarer. Daher klicke ich als alter Bonfire-Fan mal auf die Playlist, und ab geht die Post. Und der Sound kommt mehr als gewaltig aus den Speakern. "Starin´ Eyes" vom Erstling knallt heavy rein, und Dyan glänzt in allen Facetten. Hans Zillers Gitarre ist unverkennbar, und Flitzefinger Frank Pané brilliert mit atemberaubenden Licks.
"Hot To Rock" ist und war einer der Highlights von "Don't Touch The Light" und findet sich hoffentlich bald mal wieder in der Live-Setlist wieder. "SDI" ist eh fester Bestandteil einer jeden Bonfire Show und profitiert auch hier vom neuen Soundgewand. Die Hitballade "You Make Me Feel" ist sogar der breiten Masse ein Begriff, schaffte es doch der Titel seinerzeit auf den ersten Kuschelrock-Sampler.
Insgesamt kommen die Neuaufnahmen mit einer deutlicheren Metal-Schlagseite daher. Dyan Mair hat von tiefen Passagen bis zu Judas Priest-mäßigen Höhentrips alles zu bieten und macht den Bonfire -Erstling somit zu einer metallischen Achterbahnfahrt.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg