BABYLON BERLIN – Staffel 4 - Regie: Achim von Borries & Hendrik Handloegten
Label: | LEONINE |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 585:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nachdem ich das erste Buch von Volker Kutscher „Der Nasse Fisch“ gelesen hatte, erschien die erste Staffel von „Babylon Berlin“. Supercool und spannend umgesetzt. Auch die zweite Staffel konnte mich voll überzeugen. Schwieriger wurde es da mit der dritten Ausgabe. Nun liegt ein weiterer Abschnitt der Serie vor und gleich zwei Sachen kann ich einfach nicht mehr ertragen: Sexszenen mit Hauptdarstellerin Liv Lisa Fries, die die Charaktere Charlotte Ritter spielt und Lieder von Meret Becker. Da war unser aller Barde Max Raabe, der die Titelnummer „Ein Tag Wie Gold“ (geschrieben von Annette Humpe und Max himself) intonierte die absolut bessere Wahl. Überhaupt hätte ich mehr Lieder von ihm und mit ihm eingebaut. Die Staffel 4 ist leider etwas anstrengend und trotzdem vorhersehbar.
Silvesternacht, die 30er-Jahre beginnen und Berlin ist ein Pulverfass in jeder Hinsicht. Politisch, finanziell und mit steigender Kriminalität, driftet man dem Abgrund entgegen. Das ist gleich Thema verschiedener Handlungsstränge. Zum einen gibt es da die aufstrebende SA (Sturmabteilung), deren Führer sich von der Münchener Fraktion lossagen will. Zum anderen muss man Herr der ausufernden Bandenkriege werden, die sich über Boxkämpfe manifestieren. Das ruft einen alten Mitspieler zurück aufs Parkett. Fern vom juristischen Gut und Böse agiert die Gruppe „Weiße Hand", um den laschen Gesetzen unter die Arme zu greifen. Dazu muss man eine Gruppe Kaufhausdiebe erwischen, bei deren letzten Aktion die Polizei sich aufgrund eines Mordes nicht mit Ruhm bekleckert.
Mittendrin die Schwester von Charlotte. Last but not least Alfred Nyssen (Lars Eidinger), der Großindustrielle, der erstmals mit einer Rakete von sich reden macht, mit der er den Mond erreichen will Aber schnell kommt es zur Diskussion wie man derart Gerät militärisch einsetzen kann.Kommissar Gereon Rath tanzt auf allen Hochzeiten und es ist sehr erstaunlich wie positiv manche Dinge verlaufen, die hier im Vergleich zum echten Leben wohl komplett unrealistisch dargestellt werden. Dieses Problem hatten die ersten Staffeln nicht. Wahrscheinlich weil man in diesen vorliegenden zwölf Folgen auf insgesamt drei Blu-Rays (oder wahlweise vier DVD´s), zu weit vom eigentlichen Buch abweicht.
Was ebenso penetrant an der Storyline stört ist, dass trotz aller Probleme Charlotte immer noch Zeit findet, einen Tanzmarathon mitzumachen, der meines Erachtens überhaupt nicht in die Geschichte passt. Das Gereon und Charlotte sich näher kommen, mal nur so am Rande. Für mich dieses Mal leider kein atemberaubendes Erlebnis. Durch das Vorhersehen der Klischees nicht wirklich spannend.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak