Die Norweger von Hex A.D. machen es dem Hörer nicht einfach. Zum einen ist progressiver Doom mit Sicherheit nicht jedermanns Sache und zum anderen macht es den Zugang hierzu auch nicht leichter, wenn man direkt den längsten Track mit beinahe dreizehn Minuten Laufzeit an den Anfang der Scheibe stellt. Respekt für so viel Mut! Inhaltlich wird hier auch noch ziemlich schwere Kost geboten, da sich das Werk um das Thema Genozid dreht, das in drei Abschnitten abgehandelt wird. Da ist es auf jeden Fall notwendig, sich aufmerksam und intensiv mit dem Gebotenen zu beschäftigen und entsprechend konzentriert zuzuhören. Musikalisch ist das naturgemäß ebenfalls ziemlich komplex und nicht leicht zugänglich. Aber genau das macht „Delightful Sharp Edges“ so interessant.

Eingängigkeit und Hitfaktor bleiben dabei, wie zu erwarten, ein wenig auf der Strecke. Aber das ist wohl ein notwendiger Nebeneffekt, der wahrscheinlich auch so gewollt ist. Trotzdem haben Musikliebhaber und Kenner eine ganze Menge zu entdecken. So weckt der Einsatz der Orgel nicht selten Erinnerungen an alte Deep Purple Zeiten. Es braucht auf jeden Fall mehrere Durchläufe, um vollends in die Materie einzutauchen. Vorher ist der rote Faden auch für geübte Hörer nur schwer erkennbar. Aber einmal entdeckt, entwickelt er sich mit aller Macht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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