WARWOLF - THE APOCALYPTIC WALTZ
Label: | METALAPOLIS |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 65.32 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nachdem der Erstling „Necropolis“ bei mir problemlos den Spitzenplatz meiner persönlichen Jahres-Top-Ten letztes Jahr abstauben konnte, war ich natürlich hochgradig gespannt und erwartungsvoll, wie es weitergehen würde. Jetzt liegt mir endlich der Nachfolger vor. Um das Fazit vorweg zu nehmen: „The Apocalyptic Waltz“ ist nicht nur genau so gut, sondern gar noch etwas besser, weil ausgereifter. Zuerst einmal springt mir das großartige Cover-Artwork ins Auge, das durch seine Detailverliebtheit besticht. Zudem spiegelt es den thematischen Inhalt treffend wieder. Dieser wird dann auch im Titelsong, der das Werk eröffnet, zusammengefasst: In Necropolis treffen sich Vampire und Menschen mit dem Werwolf und seinen Untertanen, um eine Allianz zu schmieden und die Menschheit zu unterwerfen.
Im weiteren Verlauf taucht dann die Tochter des berühmten Vampirjägers Van Helsing auf, um als Anführerin des Widerstandes Necropolis zu zerstören. Wer auf fantastische Geschichten steht, wird hier also bestens bedient. Trotz des roten Fadens ist es allerdings nicht als Konzeptwerk gedacht. Schließlich können die einzelnen Songs auch problemlos für sich alleine stehen. Kommen wir nun also zum Musikalischen. Die Reminiszenzen an die frühen Iron Maiden Werke sind immer noch deutlich vorhanden, wurden allerdings mit verschiedenen Kleinigkeiten leicht verfeinert. Um bei dem unausweichlichen Vergleich mit Iron Maiden zu bleiben, würde ich sagen, dass der Bogen zu „Brave New World“ geschlagen wird, wo zum Beispiel der grandiose Opener problemlos einen würdigen Platz gefunden hätte.
Aber auch die Freunde der kurzen und knackigen Tunes finden zum Beispiel mit „Die With Dignity“, Jealous Clown“ oder „Bloodlines“ bestes Futter. Das Instrumental „Resistance“ dürfte einen festen Platz in der Setlist finden und das nicht nur, um Sänger Andreas von Lipinski live eine wohlverdiente Ruhepause zu gönnen, sondern schlicht und einfach, weil es gut und packend ist. Falls jetzt noch einer meckern kommt und mir etwas von fehlender Originalität erzählen will, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Ich verweise hierzu nur auf die große Klasse und das hohe musikalische Niveau dieses Werkes.
Seien wir doch mal ehrlich: Die meisten Fans von Iron Maiden, mich selbst eingeschlossen, würden sich ein solches Meisterwerk noch einmal wünschen, aber da dürfte der Zug im Herbst ihrer Karriere wohl endgültig abgefahren sein.
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck