Mit „Epidemia“ melden sich die Amerikaner von Ill Nino zum sechsten Mal zurück. Seit der vierten Platte funktioniert das auch im regelmäßigen Abstand von zwei Jahren. Herausgekommen ist ein schickes Album, das soundmäßig und musikalisch überzeugen kann. Und im Gegensatz zu dem Vorgänger ist die Zusammenstellung, ganz nach dem Titel, wirklich ein wenig kranker als sonst. Melodischer Gesang im Wechsel mit Gegröle und Gegrunze, dazu die für Ill Nino so typischen Percussions im Hintergrund. Der Titeltrack „La Epidemia“ erinnert mich vom Gesang her ganz kurz an Heaven Shall Burn, der Percussionteil eher an Sepultura beziehungsweise Soulfly. Was aber nicht so negativ gemeint ist, wie es sich anhört, da es mich nur daran erinnert, es sich aber nicht danach anhört. Tatsächlich schaffen Ill Nino den Spagat zwischen melancholischen, akustischen und brutal harten Passagen, die vom Gesang tatkräftig, und dass nicht nur bei den harten Stellen, unterstützt werden. Spätestens nach Titel Nummer Acht „Time Won’t Save You“ ist man mit sich selbst im Reinen. Ein schönes Album, um sich bei nasskalten Herbsttagen für knapp 38 Minuten in sein Schneckenhaus einzuigeln.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Makkus Zörnack

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