U.D.O. - TOUCHDOWN
Label: | ATOMIC FIRE |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 53:59 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Udo Dirkschneider und Accept hatte ich so 1981 zum ersten Mal auf dem Schirm, als ich mir wegen Kiss schon mal die Bravo oder das Pop-Rocky Heft kaufte und die Solinger Truppe dort bereits Erwähnung fand. Nun, gute vierzig Jahre später, ist der unverwüstliche Frontmann immer noch am Start. Zwar seit vielen Jahren unter eigenem Namen aktiv, bietet „The German Tank" immer noch das, was die Fans von ihm erwarten: „Teutonic Metal at its best". Ich glaube kaum, dass Udo je einen seiner Fans enttäuscht hat, wenn auch kein neues Album dem Vorherigen gleicht. So auch der neue Output „Touchdown". Das Line-Up hat sich seit der letzten offiziellen Studio-Langrille 2020 nicht großartig verändert. Die Position am Bass nimmt nun sein alter Accept-Weggefährte Peter Baltes ein. Einfluss hatte Peter diesmal (noch) nicht auf das Songwriting, und da er auch eh kein sonderlicher auffälliger Spieler ist, fällt sein Mitwirken zumindest musikalisch nicht groß ins Gewicht.
Für den gediegenen Fan ist es schon eine Sensation, denn somit sind bei U.D.O. mal wieder mehr Accept-Mitglieder, als bei der unter dem Namen firmierenden Truppe um Wolf Hoffmann. Los geht es erquickend mit „Isolation Man", einem lupenreinen Nackenbrecher in früherer U.D.O.-Gangart, als noch Gitarren-Gott Mathias „Don" Dieth mit im Boot war. „The Flood", das Thema des Songs ist selbsterklärend und eher eine Midtempo-Nummer, auf der sich die Gitarristen Andrey Smirnov und Fabian „Dee” Dammers die Soli nur so zuschießen. „The Double Dealer´s Club" zeichnet sich als herrliche Achtziger-Accept-Nummer aus, die das Herz des Oldschoolers höher schlagen lässt. Mit „Fight For The Right" kommt auch wieder ein schneller Titel daher, der auf glatt auf dem U.D.O.-Erstling „Animal House" hätte stehen können. Die vorab schon ausgekoppelte Single „Forever Free" punktet mit einer wunderbaren Melodie im Chorus.
„Punchline" ist ein getragener Beitrag in unverkennbaren Dirkschneider-Stil, der von „Sad Man´s Show Tempo" gefolgt wird, wo das Tempo wieder angezogen wird. Es geht weiter mit „The Betrayer", einem von mehreren politischen Statements, der anklagt und im Tempo zwischen schnell und getragen variiert. „Heroes Of Freedom"- auch ein Track mit aktuellem Thema - zeichnet sich als tolle Hymne mit schöner Hooklline aus. Man merkt an vielen Stellen den Einfluss der drei jüngeren Bandmitglieder, aber Tradition verpflichtet, und so ist die folgende Komposition „Better Start To Run" auch wieder mit Best-Time-Accept-Vibes ausgestattet. Das fast schon böse „The Battle Understood" beinhaltet einen von vielen klasse Refrains der Scheibe. Es folgen „Living Hell" als klassischer Stampfer und zum Abschluss der schnelle, metallische Titeltrack. Fazit: Wo U.D.O. drauf steht, ist der Tank auch drin. Dann bleibt zu wünschen, dass uns der Unverwüstliche mit der Reibeisen-Stimme noch lange fit erhalten bleibt, denn stimmlich ist er in Hochform.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg