Es ist nicht sonderlich originell, wie Dissection zu klingen und sich Unhallowed zu nennen, oder? Diese Idee hatte 1997 bereits eine Band aus Rheinland-Pfalz, die es aber nur auf eine selbstbetitelte Drei-Track-Demo-CD brachte, die ich seitdem aber tatsächlich auch besitze. Ich bin zunächst sogar davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eben diese Band handelt, doch dem ist nicht so. Auf dem Bandfoto sind lediglich drei Silhouetten zu sehen. Wer sich dahinter verbirgt, ist auch dem Internet (vorerst) nicht zu entnehmen. Dissection hin oder her: Dieses Teil ist ganz schön geil! Das Original gibt es nicht mehr. Irgendjemand muss das Erbe ja weitertragen.

Es gibt mittlerweile eine ganze Menge Bands, die so klingen, aber die sind zugegebenermaßen auch alle geil! Und Unhallowed natürlich auch! Gut finde ich, dass sie Dissection nicht einfach nur stumpf kopieren, sondern ihrer Musik auch einen eigenen Stempel aufdrücken. Klar sind sie hörbar von den Schweden beeinflusst, sie haben aber auch eine ganz eigene, finstere Atmosphäre, die authentisch rübergebracht wird. Spielerisch sind die sechs Songs, die alle zwischen fünf und sechs Minuten lang sind, über jeden Zweifel erhaben.

Die Produktion ist schön dünn und vermittelt damit gekonnt die frostige Atmosphäre genauso, wie sie vermutlich beabsichtigt ist. Ich finde den Sound allerdings auch etwas schwammig. Es ist nicht alles glasklar herauszuhören. Das macht aber nichts, denn dadurch bekommt dieses Debüt erst seine böse und schaurige Atmosphäre. Auch dass das Album mit nicht einmal vierzig Minuten recht kurz ausgefallen ist, werte ich hier als positiv, denn langatmige Lückenfüller nimmt man sich zum Glück keine Zeit. Ein gnadenlos gutes Melodic Death-/Black Metal-Album!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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