JONATHON STEWART - SYNCOPATED ANGEL


Label:NO REMORSE
Jahr:2023
Running Time:54:19
Kategorie: Neuerscheinung
 

Jonathon Stewart war ein US-amerikanischer Sänger, der unter anderem mit Slauter Xstroyes zwei und mit Energy Vampires ein Album aufgenommen hat. 2016 hat er damit angefangen vier Slauter Xstroyes Songs in Eigenregie mit neuen Musikern aufzunehmen. Dabei waren zum Beispiel Jimmy Caterine (ex-Sacred Rite) und Rich Hunziker. Letztere heuerte beispielsweise verschiedene Gitarristen für das Jonathon Stewart Projekt an. Doch leider verstarb Jonathon im Jahr 2018 an Lungenkrebs und somit war das Projekt eigentlich Geschichte. Doch Rich Hunziker hat mit ein bisschen Abstand entschieden, die Songs mit Gastmusikern und mit den Original-Vocals von Jonathon Stewart anhand der Masterbänder zu vollenden. Daraus wurde letztendlich ein richtiges Vollzeitalbum mit zwölf Songs, das nun unter dem Albumnamen „Syncopated Angel“ vorliegt.

Ein harter Beat, Keyboard-Wirbel und prägnanter Bass (Peter Crane) starten die Slauter Xstroyes Nummer „Mother Fucker“. Chris Holmes (ex-W.A.S.P.) wurde hier als Gitarrist gewonnen. Markant ist aber der raue, recht hohe Gesang von Jonathon Stewart, der sirenenartig und ab und zu etwas crazy die Tunes prägt. Sperrige US-Metal Vibes schieben die Musik, wie eigentlich schon immer bei Slauter Xstroyes in Richtung alte Fates Warning. Galopp-Rhythmen, rockige Riffs und Drums legen die Basis für „Sycopated Angel“ bei dem Jonathon mit sehr hohen Vocals à la King Diamond performt.  Aber auch mit tiefer Stimme am Ende. Nach dem groovig schnellen „Mind´s Eye“ wird’s bei dem bis dato unveröffentlichten „Portrait Of Pain“ ruhiger. Akustik Gitarre (Dee J Nelson) und der entspannt hohe Gesang setzen feine melodische Duftmarken. Theatralischer mit Cello (Therese Gudmore) beginnt dagegen die straighte Hardrock-Nummer „Rock ´n Roll“. Den Gesang bei diesem Track hat Ethan Foxx übernommen.

Steve Grimmet (Grim Reaper), mittlerweile ja ebenfalls leider verstorben, schwingt das Mikrofon beim sperrigen, düster epischen „Winterkill“, im Original schon ein Glanzstück im Schaffen von Slauter Xstroyes. Mit spacigen Klängen und verklärten Passagen versehen, ist es sicherlich mit das Highlight dieser Zusammenstellung. Ebenfalls sperrig und mit crazy vocals (Berzan Önen) daherkommend geht es mit „Free The Beast“ weiter. Mit „No Idea“ wird es wieder epischer, intensiver im Fates Warning Stil. Bei „My Eyes“ liefert Sandy Essmann wunderbaren Frauengesang beim ein wenig symphonisch, verspielten Song ab. Heavier und mit Slidegitarren-Riffs, sowie wuchtigen Drums steuert „Battle Axe“ dann noch einmal mehr in die US-Metal Ecke. Es folgt zum Ende nochmals „Free The Beast“ mit einem alternativen Gitarrensolo, sowie eine 2022er Version von „Portrait Of Pain“.

„Syncopated Angel“ ist ein herausragendes Vermächtnis des Jonathon Stewart, auch wenn er bei ein paar Tracks auf dieser Hommage nicht mehr mitgewirkt hat. Aber auch für Leute, die Slauter Xstroyes bisher nicht kannten, dürfte dieses Album eine echte Entdeckung sein. Die Musik ist sicherlich nicht ganz einfach zu konsumieren, oft mit sperrigen Passagen ausgestattet. Aber dadurch auch interessant und ideenreich gespielt. Ein echt starkes Album, welches das viel zu kurze Musikerleben des Jonathon Stewart hervorragend ins rechte Licht stellt.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


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