Wenn alteingesessene Thrash Metal Titanen wie Overkill ein neues Album veröffentlichen, ist das auch nach dreiundvierzig Jahren immer noch eine große Sache. „Scorched“ heißt der neue Silberling, raus gekommen vor circa zwei Wochen und trotz starker Konkurrenz durch Metallica ist dieser Release keineswegs untergegangen. Von dem Punk Einfluss der die Künstlernamen von Bassist D.D. Verni und Bobby „Blitz“ Ellsworth hervorbrachte ist, meiner Meinung nach, nichts mehr zu hören (kein Wunder nach zweiundvierzig Jahren) und das ist auch einer der Gründe warum ich jetzt hier sitze und die Jungs rezensiere denn Punk ist so gar nicht meins. Aber weg von Dingen, die ich nicht so geil finde und hin zu Sachen, die meiner Meinung nach amtlich fetzen wie der ober fette Thrash Metal des US Fünfers. Fun Fact: „Scorched“ ist bereits das zwanzigste Album von Overkill und tatsächlich hat man beim Hören nicht einen Moment das Gefühl hier satten Millionären zu lauschen (hust hust).

Aber Spaß beiseite, denn wenn es um Thrash Metal geht, stehen die Zeichen im Jahre 2023 sehr gut. Bobby Blitz´s Stimme war für mich ja schon immer etwas, das ich mir erst Mal warm hören muss, da ich ja ein Fan des klassischen Gesangs bin und Blitz ja ein eher ungewöhnliches Organ hat, das immer wieder an eine Kreissäge auf Speed erinnert. Überhaupt klingt der Mann immer noch absolut Top, der drahtige Sänger ist aber auch kaum kaputt zu kriegen so hat er schon Krebs (1998) und Schlaganfall (2002) hinter sich gebracht ohne sichtlich aus dem Tritt zu geraten was den Thrash angeht.

Was den Rest der Band betrifft und auch den Sound, sowie das Songwriting, bin ich tatsächlich schwer begeistert. Hier sitzt jedes Riff, jeder Einsatz der Vocals und das Schlagzeug geht auch mörderisch nach vorne. Man könnte sagen, die Jungs sind musikalisch schwer bewaffnet. Tracks wie „Wicked Place“ oder die, mit einem mördergeilen Gitarrenlauf startende, Mid-Tempo Hymne „Scorched“, sind nur zwei gute Gründe, um sich die neue Scheibe anzuhören oder besser noch direkt zu kaufen. Wer Thrash liebt und ein Herz für die alte Schule hat, der kommt an „Scorched“ auf keinen Fall vorbei.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

zurück zur Übersicht