ATROCITY - OKKULT III


Label:MASSACRE
Jahr:2023
Running Time:45:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Atrocity sind wohl eine der wenigen Bands dieses Planeten, die sich im Metalbereich schon extrem vielschichtig ausgelebt haben und in ihrer Karriere alle Grenzen ausgelotet haben, die diese Musik hergibt. Ob mit fiesem Death Metal in der Frühphase ("Hallucinations") über düsteren Metal ("Blut"), Experimente mit Gothic Metal ("Die Liebe" feat. Das Ich) bis hin zu sehr erfolgreichen Cover-/Tribut-Alben an die 80er Jahre ("Werk 80" I + II) - auf der Speisekarte von Atrocity standen viele hochwertige Releases unterschiedlichster Couleur. Anno 2023 - achtunddreißg Jahre nach Gründung der Formation - ist die aktuelle Besetzung um Gründungsmitglied Alex Krull wieder zurück zu den Anfängen und zelebriert gutklassigen Death Metal mit viel Gebolze.

Die neue Scheibe "Okkult III" ist das furiose Finale der 2013 begonnenen Trilogie, die 2018 mit "Okkult II" ihre Fortsetzung und nun ihr Ende findet. Auf den über fünfundvierzig Minuten regiert heftige Geschwindigkeit und wird nur gelegentlich mit einigen ruhigen oder auch epischen Parts ("Malicious Sukkubus" beziehungsweise "Bleeding For Blasphemy") aufgelockert. Sänger Alex Krull, in der Szene als "Krulle" bekannt, keift und brüllt dabei finstere Lyrics ins Mikrofon und zeigt sich von der eher wütenden Seite. Die zehn Kompositionen gehen durch gut gemachte Refrains schnell ins Ohr und auch von der Produktion her bleiben kaum Wünsche offen.

Wer also auf brutal ballernden Death Metal abfährt, der sollte hier dringend ein Ohr riskieren, für schwache Nerven ist diese Scheibe nichts. Ich könnte jetzt nach dreimal "Okkult" gern noch ein drittes "Werk 80" gebrauchen, vielleicht ist das ja der nächste Plan der schwäbischen Band.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider


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