AXEL RUDI PELL - BALLADS VI
Label: | STEAMHAMMER / SPV |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 74:25 |
Kategorie: |
Compilation |
Der frühere Steeler – Gitarrist Axel Rudi Pell ist ein deutsches Vorzeigebeispiel dafür, dass alles möglich ist. Wie viele andere hatte er seine aufkeimenden Anfangserfolge in der teutonischen Metalszene Anfang der 80er. Der überwiegende Teil der damals erfolgreichen und gleichermaßen talentierten Musiker schafften es nicht, ihren Status auszubauen oder zu erweitern. Einigen jedoch gelang es, bis zum heutigen Tage sich von der Masse abzuheben und immer wieder mit neuen Alben, Touren sowie Festivalauftritten zu glänzen. Hier sprechen wir, mal abgesehen von den Großen wie Scorpions, Accept, unter anderem von Rage, Running Wild, Doro und eben auch Axel Rudi Pell. Auf seinen sehr regelmäßig erschienenen Studioalben befanden sich neben harten Rockern, epischen Stücke auch immer wieder hervorragende Balladen.
Bei den Sängern die Axel bisher in seiner Band hatte, kamen diese ruhigeren Songs auch entsprechend gut rüber. 1989 brachte der Bochumer seine erste Soloscheibe heraus. Bereits 1993 kam dann auch das erste Ballads -Werk. Und was einmal erfolgreich war, wiederholt man folglich auch gerne. So liegt nun die sechste Balladen-Zusammenstellung vor. Das Line-Up der Formation ist seit vielen Jahren stabil: Neben dem Meister an der Gitarre ist dieses Jahr bereits ein Vierteljahrhundert Johnny Gioeli (Hardline) an den Vocals dabei. Basser Volker Krawczak war schon bei Steeler Pells Weggefährte. Keyboarder Ferdy Doernberg ist genauso lange im Bunde wie Johnny Gioeli und ex-Rainbow -Drummer Bobby Rondinelli ist auch mittlerweile seit zehn Jahren im Kader.
Aber was kann nun das neue Ballads-Album? Eine Zusammenstellung nur schon dagewesener Songs? Weit gefehlt, denn es gibt ganze fünf unveröffentlichte Songs auf dem Release. Das Instrumental „Revelations“ und das darauffolgende „Hidden Secrets“ wären von diesen besonders erwähnenswert. Mit „Diamonds And Rust“ von Joan Baez erklingt ein gut gemachtes Remake des Klassikers, ohne diesen abgedroschen rüberkommen zu lassen. Nur wird hier der Beitrag passenderweise zum Albumtitel, etwas ruhiger dargeboten. „Dust In The Wind“, der Kansas-Hit, kommt demnach auch gemäßigter als im Original daher. Als weiterer Covertitel folgt später noch Tom Jones´ „She’s A Lady“, nachdem dann doch Balladen, die schon länger bekannt waren, vertreten sind.
Diese erschienen auf den letzten vier Veröffentlichungen „Knights Call“ (2018), „Sign Of The Times“ (2020), „Diamonds Unlocked II“ (2021) und „Lost XXIII“ (2022). Besonders sticht hier die Powerballade „Gone With The Wind“ hervor. Fazit: Wer mehr Axel-Rudis harte Seite mag, sollte sein Geld eher anderweitig investieren. Dem Kuschelrock-Anhänger oder Pell-Hardcorefan sei „Ballads VI“ wärmstens empfohlen.
Note: Keine Wertung
Autor: Stephan Georg