COLONEL TOM PARKER DAS VERRÜCKTE LEBEN DES EXZENTRISCHEN MANAGERS VON ELVIS PRESLEY - von James L. Dickerson


Label:KOCH INTERNATIONAL / HANNIBAL
Jahr:2022
Running Time:318 Seiten
Kategorie: Neuerscheinung
 

Natürlich kann man nicht das Buch über der schrägen Managers von Elvis Presley schreiben, ohne ständig bei Elvis Presley himself zu landen. Somit ist das Buch auch für die Elvis-Fangemeinde gut geeignet. Obschon man hier zwischen Fachwissen und Spekulation entscheiden muss. Eine gewagte Sache, denn oftmals kann der Autor nur Mutmaßen anstatt belegen. Das gilt sowohl für die frühen Jahre des Colonel, die wohl weißlich im Trüben liegen, als auch für viele Emotionen und Entscheidungen beider Parteien. Somit bleibt der Lieblingssatz des Verfassers: „Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren...“. Das nervt unendlich. So bleiben die alten Geschichten immer noch unbeantwortet, wie zum Beispiel ob es Elvis über die Glücksspielsucht des Managers in den Fängen der Mafia steckte und warum der Sänger sich angeblich aufgrund aller Verträge und Entscheidungen gängeln ließ. Und warum er immer wie viele andere Stars angeblich gegen seinen Willen eine Karriere lang etwas komplett anderes machte als er wollte und stets beim Colonel blieb. Anscheinend bekam er Gelder nicht ausgezahlt und man trieb mit Elvis jede Menge Schindluder.

Mag sein, mag nicht sein, Fakt ist, man hat beim Lesen immer ein unangenehmes Gefühl im Magen. Und Fakt ist, Elvis war genau so ein überheblicher Popanz wie viele andere Sänger und Musiker die wir auch lieben. Mensch halt. Vor Elvis hatte der Colonel bereits andere Pferde im Stall und versuchte, alte Kontakte ein Leben lang beizubehalten. Ewig schloss sich der Kreis zur Vergangenheit. Warum der Manager jahrelang von der Angst beeinflusst wurde, von den Einwanderungsbehörden als illegal eingestuft zu werden und somit etliche Geschäftsentscheidungen nicht treffen konnte, entzieht sich meinem Verständnis. In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es die Amnestie für Illegale. Davon hätte er in den ganzen Jahrzehnten bestimmt das eine oder andere Mal amtlich „befreien“ können. Es ist schon erstaunlich, dass er sich bei der ständigen Medienpräsenz und in Kontakt mit den facettenreichen Geschäftspartnern vom Musikgewerbe bis hin zum Militär immer illegal im Land war.

Vom Schausteller, der seine Tricks mit ins Musikbusiness nahm, war er nicht nur clever, abgebrüht, sondern auch innovativ. Das muss man ihm lassen, jedoch immer oft am Abgrund des Gesetzlichen. Immer wieder gab es Intrigen, ich denke mal ein solcher Mensch kann auch gar nicht anders (es wird zu seinem Wesen), als die in seinem Charakter zu manifestieren, die ihm zum Vorteil von Verträgen und Geschäftsbeziehungen reichten. Aber wenn alles ja so mies war, hätte Elvis sicherlich mal den Absprung geschafft und nach seinem Tod hätte seine Ex-Frau Priscilla keine weiteren Geschäfte mit dem Colonel gemacht. Wer weiß was wir nicht erfahren haben und ob wir es jemals werden. Sicherlich kommen hier Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu Elvis auf den Tisch aber leider irgendetwas zwischen den Zeilen neigt immer ein bißchen zur Fantasie, haha.

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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