OBITUARY - DYING OF EVERYTHING


Label:RELAPSE
Jahr:2023
Running Time:44:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer sich, anders als ich, schon länger mit dem Thema Death Metal oder, wie mancher es nennt: Todesblei, beschäftigt weiß, dass es an Bands wie Obituary keinen Weg vorbei gibt. Der Fünfer aus dem „Sunshine State“ Florida, ballert seit 1988 aus allen Rohren. Die Death Metal Pioniere gelten schon seit über dreißig Jahren als eine der einflussreichsten Acts des spartanischen Subgenres und haben relativ früh ihre nach Tod und Verderben miefende Duftmarke hinterlassen. Die Veröffentlichungen kamen anfangs noch recht zügig und in vorhersehbarer Reihenfolge. Das änderte sich aber nach dem fünften Full-Length Album „Back From The Dead“. Darauf folgte acht Jahre erst mal nichts außer ein paar Compilations und ein Live Album namens „Dead“ (die Bandmitglieder kümmerten sich in der Pause um Ihre Familien und kamen nach einiger Zeit wieder zusammen).

Seit die Formation dann aber mit „Frozen In Time“ zurückgekehrt ist, läuft es wieder und alle zwei bis fünf Jahre kann man sich auf eine neue Schlachtplatte freuen. Mit Terry Butler (ex-Death, ex-Six Feet Under, ex-Massacre) hat die Truppe zudem seit 2010 einen der fähigsten Bassisten im Extreme Metal Bereich in ihren Reihen. „Dying Of Everything“ erfindet das Rad des Todes zwar nicht neu, aber wie gewohnt gehen die Tardy Brüder hier mit Groove und Herzblut an die Sache. Johns Vocals sind, meiner Meinung nach, die perfekte Mischung aus ober-fiesem, hoch melodischen Thrash und fiesen Growls, die klar machen, dass Obituary eben doch eine Death Metal Band ist.

Auch sind hier und da Einflüsse von Bands wie Slayer („My Will To Live“), Jungle Rot oder gar Death spür- und hörbar. Besonders technisch oder progressiv kommt das Material zwar zu keiner Sekunde rüber aber, abgesehen von seiner unbändigen Rohheit, ist das hier auch kein Death Metal „Malen nach Zahlen“. Obituary machen zwar keine komplexe Musik, aber sie spricht zu mir in all ihrer scharfkantigen, brutalen, schmutzigen Schönheit. Obituary ist wie eine Prügelei, bei der man ordentlich was abbekommt, aber siegreich vom Platz humpelt, Good Violent Fun!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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