KETHA - WENDIGO


Label:MOANS MUSIC
Jahr:2022
Running Time:45:13
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wenn man bedenkt, dass die Band seit dem Jahr 2002 schon aktiv und "Wendigo" bereits das vierte Studioalbum der polnischen Experimental Avantgarde "Metal" Formation ist, dann erwartet man eigentlich ein zumindest in sich stimmiges musikalisches Werk. (Metal steht in Klammern, da ich diese Rohstoffverschwendung nicht als Metal ansehen mag!) Dies allerdings haben die Polen auf der neuen Scheibe nicht hinbekommen, stattdessen bekommt der Hörer eine zwar gut produzierte aber musikalisch schwer erträgliche Kost zwischen dem Versuch konstruktive Songstrukturen zu erschaffen und der Notwendigkeit Ideenarmut mit gefühlt tausendfacher Wiederholung von Parts zu kaschieren. Und dies tut der Act dem Hörer auf über fünfundvierzig Minuten Spielzeit an. Ja, Avantgarde ist experimentell, aber ein roter Faden oder besser noch ein Konzept und gutes Songmaterial würde dem Album wirklich gut tun.

Stattdessen reihen sich nicht zueinander passende Parts in unendlich langweiliger Abfolge aneinander und erschweren das Durchhören des Werks massiv. Vielleicht ist diese Sperrigkeit auch ein Grund dafür, dass mir der Bandname bisher nicht untergekommen ist, zu schnell möchte ich auch vergessen, diesen und die musikalischen Ergüsse je gehört zu haben. Noch einmal: Avantgarde kann trotz hoher experimenteller Anlage auch spannend und schlüssig sein, Arcturus zum Beispiel haben das auf "La Masquerade Infernale" eindrucksvoll bewiesen, Ackercocke auf "Words That Go Unspoken, Deeds That Go Undone" ebenso. Das ist Avantgarde, progressive Musik, total abwechslungsreich und immer wieder überraschend, so wie es sein soll. Ganz das Gegenteil zu Ketha, daher Finger weg von diesem Silberling, ein Album, das niemand braucht. Die Bewertung läuft auf einen halben Punkt hinaus (weil die Aufmachung des Albums professionell ist, mehr Zählbares gibt es nicht.)

Note: 0.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider


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