Ähnlich wie im Symphonic Metal Bereich, scheint auch die Sparte Retro Rock mit Front Lady ein schier unerschöpflicher Quell neuer und aufstrebender Bands zu sein. Hier heißt es, die Spreu vom Weizen zu trennen, wobei diese Truppe hier eindeutig dem Weizen zuzuordnen ist. Ähnlich wie Wucan stammen sie aus dem östlichen Teil der Republik, genauer gesagt aus Schmalkalden in Thüringen. Praktischerweise ist Ponyphone Label Inhaber Philipp Schwabe auch gleichzeitig Gitarrist der Formation. Am Gesang brilliert seine Schwägerin Emma Schwabe, also bleibt alles in der Familie. Aber zur Musik, die es in sich hat. Retro ganz klar, aber mit einer gehörigen Portion Dunkelheit und düsterem Touch.

Dazu Stoner Rock Anleihen, was jetzt auch nicht gänzlich unerwartet kommt. Sehr schön finde ich die vielen Tempi Wechsel innerhalb der Songs, wie beispielsweise bei „Oddkilla“ oder„Tentacles“ Textlich bleibt man diesmal beim vielseitigen Thema Monster, das in all seinen Daseinsformen beim Menschen zum Ausdruck kommt. Da darf es dann auch mal richtig doomen zwischendurch und tonnenschwere Riffs durchziehen ein Stück wie „Yeast Beast“, so dass es eine helle oder eher dunkle Freude ist. Schließlich wird noch ein Eimer mit progressivem Inhalt darüber geschüttet, um das Gebräu zu verfeinern.

Ein klarer Fortschritt zum Erstling „Ambrosia“, mehr Blues, mehr Doom und auch das hinzugewonnene Keyboard fügt sich perfekt in die Klangmalerei ein. Bleibt zu hoffen, dass diese Truppe sich in der Flut der Veröffentlichungen behaupten kann und Oberwasser behalten. Die Anlagen dazu sind jedenfalls reichlich vorhanden.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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