BALTES & ZÄYN - BLUE SUNSET


Label:ECHOZONE
Jahr:2022
Running Time:55:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Jedem Kunstwerk geht eine Vision voran. Im Falle des Albums „Blue Sunset“ ist es eine gemeinsame Liebe zu Science-Fiction, Horrorfilmen sowie Anime und Kaiju Eiga (Der japanische Begriff Kaiju bedeutet übersetzt so viel wie „seltsame Bestie) die, die Fantasie der Musiker in ihrer Kindheit beflügelten und sie inspirierten. Obwohl sie in vollkommen anderen Welten aufgewachsen sind – Baltes in der Nähe von Köln und Zäyn in Manila – verbindet sie diese erstaunlich ähnliche Leidenschaft: und zwar das große Interesse an Anime, Ultraman, Godzilla-Filmen, Star Trek, Star Wars und den Horrorfilmen der britischen Hammers Film Produktionen und Roger Corman. „Blue Sunset“ schwelgt und sonnt sich im Glanz dieser Werke, die im Gewand schillernder Fan-Fiction neu erfunden, erweitert und neu interpretiert werden.

Die Veröffentlichung bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Transzendenz und Vergessen, Ekstase und Auslöschung, Leben und Leere, ganz wie die Kunstwerke der Superlative, die in den Songs geehrt und gefeiert werden. Die ersten beiden Tracks über Evangelion „Godshatter“ und „Apocalyptech“ zeigen die persönliche, emotionale Apokalypse des Mechakrieger-Kindes Shinji, vor dem Hintergrund des göttlichen und technologischen Armageddon. Inszeniert wird das Ganze von seinem Vater Gendo, der zunächst von noblen Absichten angetrieben wird, die dann jedoch pervertiert werden. „A Song Of Your Name“, das den wehmütigen und lyrischen Anime Your Name zelebriert, der von einer todesmutigen, zarten jungen Liebe handelt, bietet eine kleine Atempause.

Danach sorgt „Back! Back! Kaiju Attack!“, ein ausgelassener, Gitarren-getriebener Song über Kaiju-Terror à la Pacific Rim, für großes Kino. Das Thema Evangelion kehrt mit „The Dark Design“ zurück, um eine der möglichen Höllenlandschaften aus Gendos apokalyptischer Apotheose der Menschheit zu inszenieren. Die Dunkelheit vertieft sich mit „The Colour Out Of Space“, einer Komposition, die von H.P. Lovecrafts Geschichte inspiriert ist. Dadurch wird ein passender Übergang zu den folgenden Lovecraft Songs geschaffen. 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Simone Berger


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