METEORA - ...OF SHADES AND COLOURS


Label:H-MUSIC
Jahr:2022
Running Time:63.06
Kategorie: Neuerscheinung
 

Meteora stammen aus Budapest, der Hauptstadt Ungarns. Gegründet wurde die Band 2010. Zunächst spielten die Musiker Cover-Versionen von Symphonic und Gothic Metal Songs. So tingelten sie durch die Clubs ihrer Heimatstadt. Seit 2017 ist das Line-Up offensichtlich stabil. In diesem Jahr erschien auch das Album-Debüt „Our Paradise“. Zwei Jahre später wurde ein Label Deal mit Nail Records unterschrieben. Und darüber wurde ihre zweite CD „Tragedy Of Delusion“ veröffentlicht. Inzwischen heißt das Label H-Music. Und die Band veröffentlichte der dritte Release „…Of Shades And Colours“. Wie bei vielen anderen Symphonic Metal Werken hört man auch hier zunächst ein bombastisches Intro. Und wie so oft vermag auch „Downfall“ nicht so richtig zu zünden. Dafür knallt dann „Wings Of Rebellion“ druckvoll aus den Boxen. Und wie so oft hört man das Wechselspiel aus Klargesang und Growls (Máté Fülöp).

Aber irgendetwas ist anders. Noémi Holló singt nicht so opernhaft wie viele andere Sängerinnen. Und zusätzlich gibt es auch einen männlichen Klargesang (Atilla Király). Eine ähnliche gesangliche Konstellation wie bei Amaranthe. Aber mit weniger Pop. Mehr Power Metal, mehr Symphonic und Gitarrensoli. „Danse Macabre“ bildet dazu einen kleinen Kontrast, etwas düsterer. Als Gesangs-Gast ist Chris Harms (Lord of the Lost) zu hören. Sängerin Noémi begibt sich in größere Tonhöhen. „Slave of Creation“ klingt dann wieder etwas harscher mit Heavy Riffs und antreibendem Schlagzeugspiel. Stellenweise noch opernhafter wird der Gesang bei „Voices Within“. Bei „Newborn Violence“ wird das Doppelspiel „Die Schöne und das Biest“ dominierender als zuvor. Wenig später folgt mit „Awakening“ ein weiterer unnötiger Lückenfüller. Dafür stampft „Pests – Tragedy Of Delusion Pt. II“ majestätisch vor sich hin. Allerdings genauso klischeebehaftet (Wechsel Klargesang / Growls).

Nach der von Streichern und Piano dominierten Ballade „Home“ und dem progressiven Acht-Minuten-Epos „Waking Nightmare“ gibt es mit „Trail to Eden“ das nächste verzichtbare Zwischenspiel. „Immortal“ ist ein Wechselbad der Gefühle, bombastische Orchestrierungen, bratende Gitarren, abrupte Melodie- und Rhythmuswechsel. Irgendwie wurde zu viel in diesen Song reingepackt. Den Abschluss bildet der Titelsong „…Of Shades And Colours“, mit einer Spielzeit von mehr als zehn Minuten auch zugleich der längste Song des Albums. Nach besinnlichem Beginn hört man einen Wechsel aus harten Passagen mit ebenso harten Growls und ruhigeren Abschnitten mit betörenden weiblichen Gesang. Auch hier hört man einen starken progressiven Einschlag.

Es gibt wohl kein Symphonic- beziehungsweise Gothic Metal Fettnäpfchen, in das Meteora nicht hineintreten. Das ist einfach zu viel Anbiederung an die beiden Genres. Dadurch werden leider viele gute Ansätze und auch das musikalische Können der Band zunichtegemacht. Schade, da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Vielleicht sollte sich Meteora künftig auf einige wenige Gestaltungselemente konzentrieren.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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