Griechenland ist ja, zumindest in der Schwermetall Szene, durchaus bekannt für hochwertige Musik, umso seltsamer ist der Fakt, dass ich nicht allzu viele hellenische Doom Bands kenne. Da kann ich auch gleich zugeben, dass das hier mein Erstkontakt mit der Band aus Kreta ist. Sänger Michael Stavrakakis befindet sich zwar schon seit geraumer Zeit in meiner Freundesliste und „rein gehört“ habe ich tatsächlich auch schon, aber bisher fehlte mir Zeit und Muße, mich in angemessener Tiefe mit der Band auseinanderzusetzen. Schon kurz nach dem klicken auf die Play Taste bereue ich mein Versäumnis. Extrem melodischer Epic Doom tröpfelt wie Ambrosia aus den Kopfhörern und Stavrakakis' Stimme nimmt mich nichtsahnenden kleinen Schreiberling prompt mit in das „Unorthodox“ betitelte Abenteuer.

Doomocracy selbst sind seit 2011 aktiv, „Unorthodox“ ist das dritte Full-Length Album des griechischen Doom Fünfers. Was erwartet uns hier also musikalisch? Komplexe, epische Songstrukturen, Klargesang, der auch gern in höchste Höhen entschwebt und Riffs ohne Ende. Dazu kommen Spoken Word Parts und das eine oder andere Intro, alles in allem kommt hier eine tolle Atmosphäre zustande, die mit reichlich fetten Riffs und tollem Gesang noch um einige Levels angehoben wird. Der Track „October 14^th 1582“ ist hier hervorzuheben, da er, zumindest für mich, wie ein langes Intro für den darauf folgenden Übersong „Unorthodox“ daherkommt.

Versteht mich hier nicht falsch, ich liebe es wie jeder andere Headbanger auch wenn es schnell und hart zur Sache geht, die Riffs einen überrollen und die schiere Power einem die Haut vom Gesicht brutzelt. Ich stehe aber genauso darauf, wenn eine Band weiß wie man Geschwindigkeit an der richtigen Stelle raus nimmt, um nach etwas okkultem Aufbau dann wieder die Riffs auf mich niederregnen zu lassen. Musik, die sowohl Gänsehaut als auch Nackenschmerzen verursachen kann, ist der Stoff aus dem Heavy Metal Träume gemacht sind. Klare Kaufempfehlung meinerseits, vorsichtshalber die komplette Diskographie und alles an Merchandise.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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