Achtung, Exotenbonus! „Laang” ist das chinesische Wort für „kalt” und Namensgeber dieser Atmospheric Black Metal-Band aus Taiwan, die bislang zwei Alben im Digipack veröffentlicht hat. An mein Review für das Zweitwerk aus dem letzten Jahr kann ich mich noch vage erinnern. Nun haben sie uns noch den Erstling nachgeliefert. Sie bezeichnen ihre Musik als Black Metal, „basierend auf dem Trauma eines Überlebenden“. Aha… Wie das klingt? Ziemlich chaotisch und kauzig auf jeden Fall! Der vierminütige Opener klingt wie ein Ambient-Stück. Ich hatte es zunächst für ein zu lang geratenes Intro gehalten, allerdings ertönt in der letzten halben Minute dann doch mal eine verzerrte Gitarre.

Dann geht es mit Geknüppel weiter sowie mit aggressivem Gesang, der aber nicht wirklich gegrowlt ist. Obwohl hier viel geknüppelt wird, kommt aber eine düstere Atmosphäre auf, was an den seichten Keyboards im Hintergrund liegt. Immer wieder gibt es unheimliche, fast Horrorfilm-Musik-ähnliche Elemente zwischen den Songs. Klingt düster, interessant und eigenständig, überfordert mich aber auch schnell. Obwohl das alles voller Ideen steckt und sicherlich auch gut gemacht ist, bleibt leider nichts im Ohr hängen, und es ist über weite Strecken auch überladen. Durch die vielen Keyboards und das programmierte Schlagzeug klingt zudem auch alles sehr steril.

Manchmal ist weniger mehr, und ein bisschen mehr Ordnung im Chaos hätte wohl auch für eine nachvollziehbarere Struktur gesorgt. Wer aber innovative und eigenständige Sounds sucht, der sollte hier vielleicht mal reinhören!

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht