Rock auf´m Hof, hieß die Veranstaltung zu der mich Frank Pané kurzfristig eingeladen hatte. Im Hochsauerland, genauer gesagt in Finnentrop, war das Konzert geplant. Merkwürdig, dass es zu dem Event keine Facebook-Veranstaltung oder dergleichen gab.
Wie auch immer. Auf ins Hochsauerland! Das Ganze konnte uriger kaum sein. Eine professionelle Bühne mit PA und Lightshow stand mitten in dieser malerischen Landschaft an einem Bauernhof, auf dem sich mehrere Hundert Leute tummelten. Für Essen und Trinken zu günstigen Preisen wurde bestens gesorgt. Nur etwas schade, dass Rock auf'm Hof nicht eine paar Wochen früher stattgefunden hat, denn bei gut 13°C Grad schmeckt das Bier draußen nicht mehr richtig. Zu späterer Stunde fiel das Thermometer noch tiefer, so dass es Bands und Fans gut kalt wurde.
Gegen Neun Uhr legten Lydia and Frank Pané's mit ihren Six String Tales los. Gut achtzig Minuten inklusive einiger Zugaben präsentierten sie ihr Programm. Gut eingespielt, mit etlichen Coverversionen der Hardrock-Historie von Block Sabbath, DIO, Van Halen und vielen mehr. Trotz fehlendem Keyboard improvisierte die Band, allen voran natürlich Flitzfinger Frank, die dadurch vorhandenen Lücken sehr gut, so dass die Meute gut aufs Freudenfeuer vorbereitet war. Basser und Drummer waren ebenfalls aus Bayern angereist und boten einen mehr als soliden Rhythmusteppich.
Nach einer Umbaupause und Intro legten Bonfire mit „Ready For Reaction“ los. Sänger Alexx Stahl, im letzten Jahr schwer durch eine Herzoperation gebeutelt aber vollends rehabilitiert, sang kraftvoll wie eh und je. An der Stelle wurde jedem erneut wieder klar, dass der Mann der perfekte Nachfolger für Claus Lessmann war und ist. Neu im Bunde ist seit einigen Wochen Drummer Fabio Alessandrini (Annihilator), der die Nachfolge von André Hilgers angetreten hatte. 
Wahrscheinlich beschränkte man sich deshalb, bis auf wenige Ausnahmen auf Bonfire Standards. Das störte jedoch die Fans wenig und der Mob rockte was das Zeug hielt. „Stand Or Fall“ war nur einer der Songs neueren Datums. Auch eine schöne schnelle Abgehnummer. Gerne hätte ich noch „Praying For A Miracle“ gehört. Das Gitarren-Duo Hans Ziller / Frank Pané agierte wie immer präzise und abwechslungsreich. Ronnie Parkes, der immer gut gelaunte Amerikaner mit seinen kräftigen Rhythmen und starken Backing Vocals, ist seit 2015 ein wichtiges Bonfire Element. Natürlich durfte ein Drum Solo von Neuling Fabio nicht fehlen. Für mich persönlich könnten alle Bands auf Drum Solos verzichten, aber den Leuten gefällts eben. Soloeinlagen gab es auch von Ausnahmegitarrist Frank Pané, der in diese mal so eben das originale „Eruption“-Solo von Van Halen aus dem Ärmel schüttelte, wie auch andere bekannte Rockmelodien integrierte.
Nach den Soli gings dann aber weiter mit bestem Bonfire Futter. Wie Zum Beispiel „Sword and Stone“, ein Muss in jedem Set. Zwischendurch stimmte Alexx immer wieder das Sauerländerlied von 1984 an auf das das heimische Publikum lautstark einstieg. Eine gigantische Stimmung machte sich dabei breit. „You Make Me Feel“ im Zugaben Teil wurde vom Publikum mit einem Meer aus vorher verteilten Wunderkerzen, unterstützt. Nach drei Zugaben verabschiedeten sich Hans Ziller und Company und hinterließen ein wie immer begeistertes Publikum. Zu Guter Letzt gab Alexx Stahl bei der Bandvorstellung noch bekannt, dass im Frühjahr 2023 eine Biografie von Bandleader Hans Ziller erscheinen wird. Auf diese freu ich mich jetzt schon und sage „Keep The Bonfire Burning“!!
