CARNIFEX - GRAVESIDE CONFESSIONS

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 63:49 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Carnifex aus den Vereinigten Staaten von Amerika gehören im Deathcore-Bereich mittlerweile schon zu den Veteranen. 2005 gegründet, haben die Kalifornier bis heute acht Alben veröffentlicht. Ich hatte die üblichen Stampfriffs und eine klinische Produktion erwartet, doch so einfach ist das nicht! Ich bin kein großer Freund von Deathcore, habe allerdings von diesem Genre auch keine Ahnung. Aber die ersten Klänge zeigen, dass Carnifex in ihrem Bereich sehr innovativ sind. Klar gibt es tiefe Gitarren, Breakdowns und alles, was dazu gehört, aber sie sind auch anders. So gibt es Black Metal-mäßige Blastbeats genauso wie sakrale, mystische Keyboards. Und es gibt weitere Überraschungen, wie das verträumte Instrumental „January Nights“ in der Albummitte oder das Korn-Cover „Dead Bodies“, das glatt als Eigenkomposition durchgehen könnte.
Zum Schluss gibt es mit „Collaborating Like Killers“, „My Heart In Atrophy“ und „Slit Wrist Saviour“ noch drei Neuaufnahmen alter Klassiker obendrauf. Die Musik ist abwechslungsreich, kommt aber wie aus einem Guss. Über allem thront der tiefe Growlgesang von Frontmann Scott Lewis. Natürlich ist auch „Graveside Cofessions“ fett und modern produziert mit seinen mächtigen Gitarrenwänden und dem getriggerten Schlagzeug, aber Carnifex begehen nicht den Fehler vieler Genre-Kollegen, alles klinisch und steril klingen zu lassen. Auch bei über einer Stunde Spielzeit kommt hier keine Langeweile auf, und man hat das Gefühl, dass die Band sich jederzeit neu erfindet. So lasse ich mir Deathcore gefallen!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller