LESSMANN / VOSS - ROCK IS OUR RELIGION


Label:ATOMIC FIRE
Jahr:2022
Running Time:50:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach zwei gemeinsamen Scheiben unter dem Banner Phantom 5, seit Claus Lessmanns unfreiwilliger Trennung von Bonfire, bringen die beiden alten Hasen des deutschen melodischen Hardrocks, nun eine Scheiben unter ihren beiden Namen heraus. Der Sinn des ganzen Namenswirrwarr ist mir schleierhaft, weil die Musik sich nicht so deutlich von der Vorgänger-Formation unterscheidet. Zwar gehen die beiden etwas vielfältiger und softer zu Sache aber solche leichten Schwankungen sind auch bei allen Bands mal üblich. Was man so hört, war es wohl der Wunsch der Plattenfirma. Aber was soll´s, uns interessiert jetzt was „Rock Is Our Religion“ kann. Und hier muss man den beiden deutlich Qualität attestieren.

Wie könnte es auch anders kommen? Denn Mister Lessmanns Stimme hat nichts von ihrem Charme verloren und Vossis´s Songwriter und Producer Künste, sind nun man berühmt berüchtigt. Beim Opener „Medicine Man”, von Indianer-Gesängen untermalt, fühlt man sich direkt wohl und der Song macht Lust auf mehr. Dies bekommt der Hörer dann auch. Waren die Phantom 5 Scheiben schon relativ zahm, fehlen einem hier erst recht der eine oder andere Song vom Schlage „Ready 4 Reaction“ oder „Champion“ (beide von der Lessmann-Bonfire-Phase). Stellenweise darf Michael Voss dann auch mal gesangstechnisch ran, wobei sich dies sinnigerweise im Rahmen hält. Denn neben Claus Lessmanns erdiger Stimme, ist der Kontrast dann doch erheblich. Wo mir bei der letzten Bonfire etwas zu viel Härte im Spiel war, fehlt von dieser hier ein zackiges Quäntchen.

Für mich kommt dieses Album nicht ganz mit den beiden unter dem Phantom 5-Banner mit. Es fehlt wohl auch Robby Böbels (R.I.P.) Leadgitarre. So fällt es eher in dieselbe Kategorie wie das Bonfire-Album „Branded“ – sprich zahnlos. Das ein oder andere Riff ist sicherlich schon mal ähnlich in der Voss-Historie aufgetaucht. Bei der Output -Menge ist da natürlich die Wiederholungsgefahr groß. Alles in allem eine nette Scheibe aber angesichts des Backkataloges der beiden Akteure jetzt auch nicht der Knaller.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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