IAN ANDERSON PRESENTS JETHRO TULL

Leipzig, Parkbühne, 29.07.2022


Endlich konnte ich Jethro Tull zum dritten Mal Live erleben. Mein erstes Konzert war im Jahr 1991, da ich vorher leider nur begrenzte Möglichkeiten hatte und ein zweites Mal 1999. Oh was erwartet man da von einem Sänger wie Ian Anderson, der bald fünfundsiebzig Lenze alt wird und an einer Lungenkrankheit leidet? 2022, nach achtzehn Sommern, erschien das zweiundzwanzigste Album „The Zealot Gene“ (Review ist im Crossfire zu finden). Nach kurzer Aufregung bezüglich meiner Akkreditierung, durfte ich zehn Minuten einige Fotos vom Auftakt schießen.

 

Jethro Tull 2Und dann ist es endlich soweit! Die mit Gitarristen Joe Parrish, Schlagzeuger Scott Hammond verjüngte Band und Bassisten David Goodier und John O´Hara Keyboard betreten die Bühne. Kurz darauf folgt der von allem im Publikum ersehnte Moment, der Auftritt des Stars des Abends, Ian Anderson. Das Publikum ist im Wesentlichen nicht viel jünger als Der Kopf und Gründer der Formation, was aber dem euphorischen Empfang keineswegs verringert. Okay, die Parkbühne ist nicht bis auf den letzten Zentimeter gefüllt, aber es kommt mit den ersten Tönen aus der Querflöte Stimmung in die alten Glieder und auch das jüngere Publikum ist begeistert. Natürlich kennt jeder die alten Songs und es wird fleißig mitgesungen.

Jethro Tull 3 Ian Anderson zeigt sich in einer super Verfassung und seine Stimme hat nichts an Qualität verloren, was den Abend zu einem weiteren Erlebnis um die britische Folk-Rock Truppe macht. Ja, und das Spielen der Querflöte auf einem Bein kann er immer noch! Da oben steht ein homogenes Team mit hoher Qualität, obwohl der Fronter immer wieder versucht hat, seinen Gitarristen Joe Parrish aufzufordern, mehr aus sich herauszugehen. Joe Parrish unterstützt bei einigen Tracks Ian Anderson und auch seine Stimme ist nicht von schlechten Eltern. Die Titel vom neuen Album kommen ebenso durch die Ansagen von Ian, bei den Zuhörern an. Gerne hätte ich mir noch ein paar Songs mehr vom aktuellen Longplayer gewünscht, aber man kann nicht alles haben. Selbst die fünfzehn-minütige Pause nutzt jeder um Gespräche, nostalgische Erinnerungen oder sonstige Tätigkeiten zu erledigen. Natürlich ist mit „Locomotive Breath“ der Höhepunkt erreicht und ein wirklich Klasse Konzert neigt sich dem Ende zu.

 

 

Setlist 1: For A Thousand Mothers, Love Story, Living In The Past, Dharma For One, Clasp, Black Sunday, Bourree In E Minor, Too Old To Rock'n Roll Too Young To Die, The Zealot Gene, Pastime With Good Company, Mrs. Tibbetts, Songs From The Wood, Aqualung

Zugabe: Locomotive Breath, The Dambusters March



Autor: Kay Berger - Pics: Kay Berger