GRAHAM BONNET BAND - DAY OUT IN NOWHERE


Label:FRONTIERS
Jahr:2022
Running Time:47:14
Kategorie: Neuerscheinung
 

Graham Bonnet wurde 1979 als Rainbow-Sänger der Scheibe „Down To Earth“ und dem Hit „Since You’ve Been Gone“ bekannt. Die Liaison hielt nicht lange, denn Ritchie Blackmore holte für ihn Joe Lynn Turner und tat sich später wieder mit seinen Deep Purple- Kumpels zusammen. Mister Bonnet schloss sich der Michael Schenker Group für das Album „Assault Attack" (1982) an und gründete später Alcatrazz, bevor er sich auf Solopfade begab und anderen Projekten seine Stimme verlieh. Mit seiner Graham Bonnet Band und stolzen fünfundsiebzig Lenzen auf dem Buckel, bringt er nun den neuen Longplayer „Day Out In Nowhere“ heraus. Wäre nicht bekannt, wer hier singt, würde man nie auf die Idee kommen, dass hier jemand zugange ist, der in einem normalen Beruf bereits zehn Jahre vor dem heimischen Herd sitzen würde.

Die tolle Produktion, die super Instrumentierung und vor allem das eigenwillige kraftvolle Organ Graham Bonnets machen dieses Album zu einem aufregenden frischen Werk. Los geht es voller Power mit dem flotten Opener „Imposter“, auf dem die vier Mann, plus Bassfrau Beth-Ami Heavenstone, dem Hörer zeigen, wie Rainbow heute klingen würden. Ich kann es mir nicht verkneifen, aber für mich hat Graham Bonnets Stimme ein bisschen was wie ein besserer, kraftvollerer Ozzy Osbourne. Unfassbar, wie der Mann noch singt, da kann man nur hoffen, dass er das auch noch live umsetzen kann. Konzertberichten der letzten Jahre zufolge, braucht man sich da keine Gedanken zu machen.

Neben seiner Stammband, in der aktuell kein fester Drummer zu finden ist, sind auch gleich eine ganze Reihe Gastmusiker wie unter anderem Roy Z (Bruce Dickinson, Rob Halford) oder John Tempesta (ex-Exodus, ex-Testament) vertreten. Meistens geht es sehr forsch nach vorne zur Sache. Ob nun „Brave New World“, „Day Out In Nowhere“, „David´s Mom“, „It´s Just a Frickin´ Song“ – die Tunes sind allesamt voller Dynamik und es entwickelt sich jeder einzelne, wie eine Achterbahn der Gefühle. Lediglich beim elften und letzten Beitrag „Suzy“, einem orchestralen, epischen Titel, wird der Fuß vom Gaspedal genommen. Fazit: Freunde von Rainbow, Axel Rudi Pell, Dio sowie härteren Ozzy- Alben dürfte hier ein Leckerbissen beschert werden, auf dem jeder Track sein Geld wert ist.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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