WITCHCRAFT - LEGEND


Label:NUCLEAR BLAST/WARNER
Jahr:2012
Running Time:51:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

Noch eine weitere Band im Retrosound kommt mir auf den Schreibtisch. Ob ich als Genre-Nicht-Fan jetzt jubeln soll, für die positive Selbstinstruktion das Review zu schreiben, verdränge ich mal, denn soundtechnisch haben die Schweden für ne Retroband schon mal bemerkenswerten Vorsprung. Klar und druckvoll klingt das Produktionsergebnis, durch einen fetteren Sound gegenüber anderer Retroplatten, ohne die altbackene Schiene zu verlassen. Eine weitere große Auffälligkeit ist die helle und zerbrechliche Stimme von Magnus Pelander, und die geilen Ripp-Offs in „Deconstruction“. “White Light Suicide” bedient sich halliger Effekte, und gelungene Melodiebögen offenbaren, der Longplayer kann auch durch das versierte Drumwerk von Fredrik Jansson (Abramis Brama), zum Beispiel in „Flag Of Fate“, geil rocken. Der Zwölfminüter „Dead End“ am Schluss der Scheibe reißt mich mit seinen Punches, die immer wieder leisere Parts beenden, dann doch aus den schlummerigen Wachbleib-Anstrengungen, was ich bislang allein nur mit Mühe geschafft hätte. Der Song bleibt auch geil bis Ende, und gehört auf meinen iPod. Okay, angesagte Printmedien feiern diese Scheibe ab, und der bangende Metaller muss zugeben, es bei den neun Tracks des vierten Longplayers mit songwriterischen Qualitäten und klasse Liedgut zu tun zu haben. Wenn es auch wesentlich bessere Bands gibt, die aus Örebro kommen, und es auch immer noch nicht reicht, sich einen Patch von Witchcraft auf die Kutte zu nähen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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