Die Jungs aus Seattle legen mit ihrem zweiten Longplayer, in Sachen Kreativität noch mal ordentlich nach. So wird bei den zwölf neuen Tracks, mit jeder Menge neuer Styles und Einflüssen rumgespielt. Grundsätzlich bleibt es bei dem Band-Credo: Zwei Drittel Punk und ein Drittel Metalcore, aber hier hat eigentlich jeder Song seine ganz eigene Ausrichtung. Mal klingt das stark nach einer sphärischen Metal Hymne, mal nach Offspring-mäßigen Punkrock und es gibt deutliche Anleihen von Beartooth oder Bring Me The Horizon. Dann schlägt ein bisschen Billy Talent durch. Einige Lieder gehen als moderner Alternative Metal durch, andere sind schneller harter Metalcore. Danach wechseln wieder astreine schnelle Punk Tracks mit melodiösen Collage-Punk Songs, bis hin zum Red Hot Chili Peppers Style (Halb-) Akustik Track.

Da ist mit „Weather“ sogar eine Nummer dabei, wo es den Jungs gelingt Punk mit Surf, Horror und klassischen Musikelementen zu verbinden – coole Sache. Aber die Band bleibt stets eine ganz eigene Nummer, nicht zuletzt durch die markante Stimme von Sänger Toni Cappocchi, der von derbem Geschrei bis einfühlsamen Clear Vocals, eine beachtliche Bandbreite hinlegt. Der Rest der Formation steht dem auch in nichts nach. Mühelos passt alles quer durch die verschiedenen Spielarten zusammen und hat dabei richtig gut Druck auf dem Kessel. Bei vielen Acts geht so ein „Wir probieren mal was aus“ Album oft nach hinten los, „Upright Animals“ ist genau das Gegenteil. Dragged Under gelingt damit ein echt großer Wurf. Macht rundum eine Menge Spaß. Eine fette Überraschung die wohl kaum einer auf dem Schirm hatte. Hat was, vor allem jede Menge Klasse!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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