SAMAEL - CEREMONY OF OPPOSITES

Label: | MDD |
Jahr: | 2021/1994 |
Running Time: | 35:58 |
Kategorie: |
Re-Release |
Es ist immer schön, Re-Releases zu schreiben von Alben, mit denen ich aufgewachsen bin und die mir etwas bedeuten. „Ceremony Of Opposites“, das dritte Album der Schweizer Samael, kenne ich, seit es draußen ist. Damals war ich noch in der Schule und ging auf große Metal-Entdeckungsreise. Black Metal hörte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Black Metal haben Samael ab hier aber auch nicht mehr so richtig gespielt. Dem rohen Sound der Anfangstage sind orchestralen, majestätischen Sounds gewichen. Ab diesem Album gab es auch Keyboards, sehr dominant, wenn auch zum Glück nicht überladen. „Ceremony Of Opposites“ ist mystischer Black-/Doom Metal mit leichten Gothic-Anleihen.
Damals war mir nicht bewusst, dass dieses Album wegweisend für ihr damaliges Label Century Media sein würde. Tatsächlich fuhren danach viele ihrer Label-Kollegen, wie Alastis, Moonspell oder Rotting Christ, einen ganz ähnlichen Sound. Das Tempo ist eigentlich durchgehend gedrosselt. Es gibt gerademal zwei Doublebass-Passagen, die etwas flotter gehalten sind. Das macht aber nichts, denn langweilig wird es trotzdem nie. Das präzise Zusammenspiel von Gitarre und Schlagzeug sowie der scharfkantige Gesang bilden eine Einheit, die mitreißt. Und selbst ihr Metal-Diskotheken-Hit „Baphomet´s Throne“ in der Albummitte hat bis heute nichts von seinem Charme verloren.
Zudem wurde dieses Album von keinem Geringeren als Waldemar Serychta fett und glasklar produziert. Die Bassdrum knallt echt wie Arsch, und das, obwohl man von Trigger-Sounds noch gar keine Ahnung hatte. Das einzige, was man vielleicht bemängeln könnte, ist, dass das Keyboard-Outro am Ende des abschließenden Titeltracks etwas zu schnell ausgefadet wurde. Ach ja, und natürlich, dass es kein Black Metal mehr ist, haha! Bonustracks gibt es keine. Dieses gnadenlose Meisterwerk wurde so belassen, wie es ist und erscheint – genau wie damals bei der Erstauflage – nur auf CD. Wer dieses Teil nicht besitzt, sollte genau jetzt zuschlagen, und zwar ohne Ausreden!
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller