BRYAN FERRY - LOVE LETTERS


Label:BMG RIGHTS MANAGEMENTS
Jahr:2022
Running Time:14:16
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Der vibratolastige und einschmeichelnde Gesang von Mister Bryan Ferry, ist sein absolutes Markenzeichen und hat im Laufe der Jahrzehnte nichts an Intensität verloren. Seit vier Jahren ist bis auf zwei Live-Releases Sendepause gewesen. Das Album „Bitter-Sweet“, das insgesamt sechzehnte seiner Solo-Karriere, benötigt unbedingt Nachfolge. Leider kommt der Sänger müßig mit einer Cover-Track EP daher, die gerade mal vier Songs beinhaltet. Die hat er sich stimmlich zu eigen gemacht, lässt aber große Spannungen missen. Will sagen: die Auswahl der Themen ist nicht so berauschend.

Mister Ferry, ebenfalls bei der coolen Formation Roxy Music, zählt laut Informationsblatt, zu den innovativsten und einflussreichsten Musiker aller Zeiten. Das ist ein wenig vermessen und wird anhand der nachgesungenen Liedern auch deutlich genug. Den Anfang macht die Nummer „Love Letters“ aus der Feder von Ketty Lester (1961). Hier mehr als Pop-Tune ausgerichtet, anstatt wie früher mit Piano, fehlt die wesentlich emotionalere Voice der Lady. „I Just Don´t Know What To Do With Myself“ wurde von der 60er-Jahre Ikone Dusty Springfield berühmt gemacht. Geschrieben hatte sie Burt Bacharach mit dem Texter Hal David. Auch an dieser Stelle muss man mit dem berühmten Ferry-Gesäusel vorliebnehmen und auf die kraftvoll Intonierung, vor allem in Refrain, von Dusty verzichten.

Fooled Around And Fell In Love“ von Elvin Bishop, einer coolen Mid-70er Nummer die durch hohen Gesang glänzte, kommt hier etwas zu kurz. Tja und vom letzten Beitrag „The Very Thought Of You“, laut Bryan einer seiner absoluten Lieblingstracks, hätte der gute Mann am besten gar nicht erst angepackt. Eine uralte Nummer geschrieben Ray Noble und mir bekannt durch den Nat King Cole, einem der coolsten und sanftesten Pop-Sänger der 50er-Jahre. Für Mister Ferry geht der Song voll in die Hose und ist lediglich als Filler zu betrachten.

Keine gute Idee...diese Cover-Tracks!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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