MAD BUTCHER - Image war damals extrem wichtig, und da wir kein Image hatten, war das der Grund für unsere Erfolglosigkeit!


Obwohl ich schon seit Ewigkeiten im Metal Underground unterwegs bin und jahrzehntelang Tape Trading betrieben hatte, waren mir Mad Butcher gar kein Begriff. irgendwann bekam ich eine Facebook-Mail über meinen alten Demo-Vertrieb Mad Butcher Diztributiön, „Ey, was soll das mit dem Namen? Uns gibt´s noch!"... „Billiger Retro Thrash im Stil von Destruction", dachte ich nur und recherchierte. Ich habe keinen Namen bewusst geklaut, sondern ich kannte die Band tatsächlich nicht! Ich sollte dann ein Review zum Re-Release des zweiten Albums „Metal Meat" schreiben und bekam Wind von dem Reunion-Gig in Oberhausen. Mad Butcher-Sänger Harry Elbracht addete mich bei Facebook, wir schrieben viel hin und her und trafen uns in Oberhausen schließlich auch persönlich. Ein Live-Review und ein ausführliches Interview wurden unausweichlich. Per WhatsApp ging es ständig hin und her, zehn DIN A4-Seiten sprangen dabei heraus. Hier also nun der komplette Interview-Marathon mit Sänger Harry, der sehr ausführlich und im sympathischen Plauderton alles in Ruhe beantwortete. Aufgrund der Tatsache, dass es von Mad Butcher lediglich aktuelle Live-Fotos gibt, habe ich auf Bilder von Gastfotografen zurückgegriffen: Das erste Bild stammt von Jörg Schnebele, das zweite von meinem holländischen Kumpel Marco van Empel, das dritte von mir mit der Band beim Meet & Greet nach der Show, stammt aus meiner Kamera.

logoDaniel: Hi Harry! Lass uns doch mal bitte ganz von vorne anfangen: Weißt Du noch, wann und wie es genau zur Gründung von Mad Butcher kam?

Harry: Also, Mad Butcher sind eigentlich so um 1980/´81 gegründet worden, so um die Jahreswende. Wir hingen alle damals in so einem Rock-Schuppen in Essen rum, Sigi´s Kalei hieß das. Da lief zwischendurch auch ein bisschen Hard Rock. Heavy Metal war ja noch gar nicht angesagt. Ich bin nach dem Abi dann mit dem Manni Salhöfer und dem Sydney in die USA gefahren in den Urlaub. Und in New York gab es eine Riesenanzeige von einer großen Metzgerei, The Butchery, und wir quatschten gerade über Bandnamen, und ich dachte, Butcher hört sich doch irgendwie cool an, aber alleine reicht das nicht. Crazy Butcher, Bloody Butcher, Mad Butcher… Mad Butcher? Geiler Name! Halten wir mal fest! Und dann sind wir nach Hause gefahren und haben ein halbes Jahr später einen Proberaum übernommen von einer Hard Rock-Band aus Essen, die hieß Punch. Wir hatten also einen Proberaum, wir hatten zwei Gitarristen, einen Sänger, der das zumindest mal versuchen wollte, und als Bassist wollte irgendwie keiner tätig werden. Also habe ich mir den Bass umgeschnallt und autodidaktisch die ersten Griffe gelernt.

Und die Band komplett zu machen, brauchten wir natürlich noch einen Schlagzeuger. Es gab in Essen damals eine Hard Rock-Band, die hießen Street Fighter und haben bei Dieter Dirks zwei Scheiben gemacht. „Feel The Noise“ war die erste, und die zweite hieß „Shoot You Down“. Der Schlagzeuger war Mario Liese, der hing auch im Kalei rum. Wir kannten uns halt. Und dann fragte ihn, „Hör mal, wir brauchen einen Schlagzeuger. Hast Du nicht Bock“?“ und so. Und damit hatten wir unsere Fünfer-Combo zusammen. Wir hatten zunächst irgendwelche Songs nachgespielt, um überhaupt erst einmal voran zu kommen. Als Rock Hard, Metal Hammer und die anderen Magazine angefangen haben, waren ja schon einige Bands etabliert. Und wir hatten halt kein Image. Wenn Du Dir die erste Destruction ansiehst, mit Nieten und Leder, und wie das alles sein soll, und wir sahen halt recht normal aus, im Prinzip so wie heute auch, weil wir alle unseren Job hatten. Wir haben also nicht viel auf die Musik gesetzt, sondern eher geguckt, dass wir ab und zu mal einen Gig gespielt haben. Von daher passten wir da nicht so sehr rein. Wir haben immer nur unseren Scheiß gemacht, und da unser Stil kein Stil war, konnte man uns auch schlecht einordnen. Wir waren kein Thrash Metal, wir waren kein Heavy Metal. Ich habe zwar immer gesagt, dass wir Heavy Metal machen, weil unsere Einflüsse daherkamen, von den Achtziger Jahre- und End-Siebziger Jahre-Bands. Und ich denke, das war der Grund, warum man auf der Medienseite mit uns nicht so viel anfangen konnte. Wenn Du unsere Fotos siehst, war da auch kein Image. Wir haben einfach nur drauflos gezockt.

Daniel: Ihr kommt aus Essen und seid seit den frühen Achtzigern aktiv. Hattet Ihr Kontakt zu Bands wie Kreator, Darkness oder anderen Bands aus der Umgebung, wie Sodom, Assassin, Scanner, Avenger / Rage, Steeler, Warlock, Grave Digger usw.? Irgendwie werden Mad Butcher ja ganz oft nicht genannt, wenn es um alte deutsche Metal-Bands geht…

Harry: Da wir alle noch keine Erfahrungen mit anderen Bands hatten, haben wir erst einmal nur für uns selbst gezockt, und der Kontakt zu den anderen Bands kam auch erst später durch die Veröffentlichung der „Metal Lightning Attack“.Kontakte, dass wir mit denen abgehangen haben, gab es nicht. Die meisten Bands sind ja auch erst 1983/´84 entstanden. Wir haben eher unser eigenes Süppchen gekocht. Es war ja auch noch die Zeit vor dem Internet, und die Fanzines sind ja auch erst nach und nach entstanden, so dass man auch nur bedingt von den anderen Bands wusste. Mit Sodom hatten wir uns allerdings den Proberaum geteilt. Mille und seine Jungs waren Fans von uns und kannten uns auch, die auch bei unseren Konzerten in der ersten Reihe standen und ordentlich abgebangt haben.

Daniel: Durch den Bandnamen dachte ich zunächst an Destruction (dazu später mehr!), aber tatsächlich seid Ihr überhaupt gar keine Thrash Metal-Band! Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen? Und haben sie diese Einflüsse in all den Jahren geändert?

Harry: Also Mad Butcher hatten unfassbar viele Einflüsse. Wenn eine neue Scheibe irgendwo rauskam, gefiel einem ein Song wieder besonders gut, und wir haben letztendlich alles verwurstet. Wenn Du schon ein paar Namen haben willst: England sicherlich, die Anfänge, Angel Witch, Satan, Vardis; dann USA: The Rods, Riot; Anvil und Exciter aus Kanada, und natürlich die alten Dinosaurier: Deep Purple, Black Sabbath, Led Zeppelin, Van Halen, Aerosmith, UFO, Thin Lizzy… Also die Liste geht von AC/DC bis ZZ Top, sage ich mal. Und irgendwo haben wir alle unterschiedliche Musikstile gehört. Olli, unser Gitarrist war natürlich Rory Gallagher-Fan oder Gary Moore, aber auch die Twin Guitar-Sachen. Sidney war mehr so Thrash-orientiert, also Metallica, Slayer, Annihilator, Megadeth… Ja, und das gab eine coole Mischung. Wir haben alles gehört, und von daher konnte man uns eben musikalisch nicht so gut einordnen. Wenn Du so Songs wie „Fearless Heartless“ hörst, also Boogie, und dann auch ein paar schnellere Sachen, das passt alles nicht so in eine bestimmte Richtung. Aber wir fanden es erst einmal spannend und interessant, und ich denke mal, es wird für die Hörer auch nicht so langweilig. Heute ist das, glaube ich, auch das Problem, wenn Bands auftreten, dann hören sich viele Songs fast gleich an. Das ist dann langweilig, wenn Du zwischen den Stücken nicht unterscheiden kannst. Und da hatten wir eigentlich von vornherein Bock drauf, variabel zu sein, aber immer unter dem Motto „No ballads, no bullshit; nur aufdrehen und Gas geben!“ Seit 1989 haben wir ja keine neuen Songs gemacht. Wenn wir neue Songs schreiben würden – was ja bedeuten würde, dass wir weiter machen - hätten wir aber sicherlich immer noch dieselben Einflüsse. Wir hören ja die alten Scheiben nach wie vor gerne, und ich habe noch so vier-fünf Songs in petto aus der alten Zeit, die heute durchaus noch Relevanz hätten.

Daniel: Ich finde, dass Eure Texte weder zu Klischee-behaftet sind noch eine ernste Kernaussage haben. Liege ich da richtig? Wie wichtig sind Dir die Texte? Und woher nimmst Du die Inspiration?

Harry: Was die Texte angeht, hast Du es richtig bemerkt: Es hatte für mich jetzt nicht so eine Relevanz. Für eine Kernaussage oder eine Message war unsere Musik oder generell der Heavy Metal auch das falsche Medium. Abschädeln war wichtig und Englisch singen, wegen der Phonetik, war auch wichtig. Die Klassiker, „Fire Desire“. Manchmal habe ich mir Geschichten im Studio überlegt und versucht, einen roten Faden zu spinnen. So wie bei „Drivin´Drivin´“. „Drivin´ the road from Frisco to L.A., Seeing Detroit, Montego Bay”. Ich habe viele Geschäftsreisen gemacht. Manchmal passt es ganz gut zusammen. Manchmal war ich schon innovativ, wie in „Nature Strikes Back“, „Die Natur schlägt zurück“, heute relevanter denn je, aber im Großen und Ganzen einfach drauflos, Hauptsache, es klingt ganz gut und stört nicht.

Daniel: Euer Debüt „Metal Lightning Attack“ erschien 1985 bei Earthshaker Records und Euer Zweitwerk „Metal Meat“ 1987 sogar bei Metal Enterprises, die ja durchaus ein paar „komische“ Bands wie Böhse Onkelz, Kahlkopf oder Kalaschnikov unter Vertrag hatten. Wie kam der Kontakt mit den Labels damals zustande?

Harry: Als wir 1984 für die „Lightning Metal Attack“ ins Studio gegangen sind, mit Axel Thubeauville von Earthshaker Records locker acht Jahre Kontakt. 1976 hatte Axel in Essen einen Plattenladen aufgemacht, und da waren wir die besten Kunden. Von daher kannten wir uns schon ewig. Ich hatte ihm damals den Kontakt zu Metal Mike von Aadschock in Holland vermittelt. Und er wollte ja auch das deutsche Aadschock rausbringen, was dann ja auch funktioniert hat. Und ich denke, er war mir auch sehr dankbar, weil ich diesen Kontakt vermittelt habe, weil ich den Metal Mike durch die Dynamo-Konzerte kannte. Da waren wir seit 1981 dabei. Da waren wir so die einzigen Deutschen in Holland, die damals Bodine, Slayer, Anvil, Highway Chile, Picture und so gesehen haben. Da sind wir fast jedes zweite Wochenende nach Eindhoven gedüst. Von daher hat man sich auch angefreundet. Ja, so ist dann der Kontakt geblieben bis zum heutigen Tage sogar. Und das war der Grund, warum der Axel dann gesagt hat, „Ja okay, dann mache ich auch eine Platte mit Mad Butcher.“ Denn er hatte ja schon bei Lions Breed, Steeler, Living Death, Warlock, Fact, Atlain usw. seine Finger drin. Da war Earthshaker ja schon etabliert. Und da war der Axel uns dann dankbar und hat uns auch unter Vertrag genommen. So kam es dann zu dieser Produktion, wo wir bei Ralph Hubert, dem Mekong Delta-Produzent, in Bochum im Studio waren.

Wir hatten natürlich zwischen 1985 und 1987 neue Songs geschrieben. Axel wollte dann aber immer internationaler werden mit Sepultura,Titan Force usw. und hatte nicht mehr so großes Interesse an Mad Butcher gehabt, obwohl ich glaube, dass die Erstauflage von dreitausend Stück komplett verkauft worden ist. Letzten Endes hat er eben keinen Bock mehr gehabt. Dann haben wir das Ding selbst produziert, inklusive des Covers. Das hat Gitta Witzke gemacht, die Lebensgefährtin von unserem Schlagzeuger. Ja, und auch da wird Schmier sicherlich das Cover in die Hände bekommen haben und hat das dann adaptiert, sage ich mal vorsichtig, haha! Ich habe dann geguckt, ob es irgendwo ein Label gibt, das Interesse hat. Der Metal-Papst aus Usingen, Ingo Nowotny, von Metal Enterprises, hat gesagt, „Ja klar, finde ich geil. Mach ich.“ Ja, und so kam dann die Scheibe per Lizenz-Deal bei Metal Enterprises raus. Was Du richtig sagst, da waren ein paar andere Bands, die – sagen wir mal – nicht so ganz koscher waren zu der damaligen Zeit. Das hat uns aber nicht groß weiter interessiert. Wir waren einfach nur froh, dass wir ein Label gefunden haben, das die „Metal Meat“ rausgebracht hat, im Nachhinein eine schwer unterschätzte Scheibe, denn da sind richtig superkrasse geile Heavy Metal-Songs drauf. Den Typ auf der „Metal Meat“ gab es übrigens wirklich. Das ist nämlich ein Fotograf aus Düsseldorf gewesen, Archie Gleim, der ist mittlerweile schon verstorben. Und als ich ihn das erste Mal gesehen habe, weil er Promo-Fotos von uns gemacht hat, sagte ich so zu ihm, „Hey, Du siehst ja aus wie der Mad Butcher, den ich so im Kopf hatte!“ Das ist also keine fiktive Figur, lustigerweise! 

Daniel: Es gab 1987 noch das „Heavy“-Demo sowie das dritte Album „For Adults Only“, das jedoch bis 2020 unveröffentlicht bleiben sollte. Warum ist es damals nicht erschienen?

Harry: Ja, wir haben dann natürlich noch weiterhin Songs geschrieben, und leider sind wir natürlich von der Thrash Metal-Welle überspült worden, das heißt, unsere Musik war ja sowieso schon schwer zu greifen und auch dementsprechend schwer zu vermarkten. Dann habe ich mir die Hacken abgelaufen und zig Labels angeschrieben, allerdings haben wir entweder gar keine Antwort bekommen oder nur Absagen. Und das hat dann sicherlich auch dazu geführt, dass wir so ein bisschen frustriert waren. Wir haben zwar eine ganze Menge Gigs Deutschland-weit bekommen, und wir haben es auch nochmal mit einem Management versucht.

mad butcherDaniel: Warum war nach nur zwei Alben überhaupt bei Euch Schluss?

Harry: Na ja, nachdem ich also keinen Deal für die „For Adults Only“ bekommen habe, hat uns unser Gitarrist Sidney – er hatte bei Siemens gearbeitet - eröffnet, dass er einen Montage-Job bekommen würde für ein halbes Jahr in China und ist dann abgehauen. Wir haben dann ein halbes Jahr gewartet, bis er wieder da war, und dann kam er nach einem halben Jahr wieder und sagte, „Ich habe schon mit meinem Arbeitgeber gesprochen. Ich habe da ein Mädel kennengelernt, ich kann meinen Arbeitsvertrag in China nochmal um ein Jahr verlängern, und stellt euch vor: Ich werde dieses Mädel heiraten und komplett nach China übersiedeln.“ Das war so 1989/´90. Dann haben wir noch versucht, einen zweiten Gitarristen zu finden, aber erfolglos,  denn die Bands sind dann ja auch wie die Pilze aus dem Boden geschossen. Und da Mad Butcher die Metal-Band ohne Image war, Metal Harry geht mit Brille und kurzer Hose auf die Bühne, weit vor Suicidal Tendencies oder Scott Ian von Anthrax, nur damals zu der Zeit durfte man sich das nicht erlauben. Man musste eben böse sein und idealerweise alle wunderbar gestylt, und das war ja bei uns wahrlich nicht der Fall. Wir sahen eben aus wie die Jungs von nebenan. Wir sind mehr oder weniger auch so auf die Bühne gegangen. Ich wurde auch immer gefragt, warum ich mit Brille auf die Bühne gehe. Das ist doch überhaupt gar nicht Metal; tja, schlicht und ergreifend, weil ich ohne Brille nichts sehe, haha! Außerdem fand ich Burke Shelley von Budgie auch immer super. Er war als Bassist und Sänger so ein bisschen Vorbild. Der hat sich da auch nicht angekackt. Es gab auch ganz pragmatische Gründe, warum ich mit kurzer Hose auf die Bühne gegangen bin. Die Scheinwerfer in den Achtzigern haben nämlich richtig Wärme abgestrahlt. Das hat einfach gesaftet wie bekloppt, und mir war einfach furchtbar heiß, haha! Weil wir ja auch immer ein bisschen rumgeturnt sind auf der Bühne. Aber es war halt nicht die Zeit. Und deswegen wurden Mad Butcher in der Presse auch recht stiefmütterlich behandelt worden.

Also maximal, wenn die Scheiben rauskamen, hat der Götz Kühnemund sehr wohlwollende Kritiken geschrieben, weil er die Alben auch richtig gut fand und weil der auch gemerkt hat, dass wir eben nicht so einen Einheitsbrei abliefern wie viele andere Bands. Es gibt von mir ja den sehr frechen Spruch, dass ich gesagt habe, „Bis 1988 ist alles im Metal erzählt worden.“ Was danach kam, gab es schon irgendwo. Da wurde ich dann auch ein bisschen angegriffen, wie ich nur so etwas sagen könne und so. Grunge kam dann auch noch. Letztendlich hat sich die Szene aufgesplittet in Death- und Black Metal und weiß der Henker. Nach wie vor waren Mad Butcher da zwischen allen Stühlen. Kein Image, schwierig einzuordnen, da hat die Presse lieber die Finger von gelassen. Und dann haben wir uns frustriert 1990 aufgelöst. Wir waren aber auch Kritikerlieblinge, das heißt, es gab schon ein paar Leute, die zu schätzen gewusst haben, was Mad Butcher so auf die Kette bekommen hat musikalisch und die das auch vertreten haben. Volker Kramer, seinerzeit Radio-Moderatorin der „Scream“-Sendung, hat uns ja auch bei dem Scream Festival durchgedrückt, mit Helloween, Sinner und Faithful Breath damals, weil er das gut fand. Er wurde dafür auch angefeindet. Ihm ist Geld geboten worden von Firmen. Er sollte doch lieber Band A oder B nehmen. Mad Butcher kennt doch kein Mensch. Aber er fand das einfach geil und sagte, wir würden das Festival auf jeden Fall eröffnen. Das war unser größter Gig; zweitausend Wahnsinnige! Das war schon ganz gut. Wie gesagt: Auch Götz Kühnemund hat uns immer ganz wohlwollend betrachtet. Es gab schon Leute in der Szene, die das gecheckt, haben, dass wir durchaus vernünftige Songs hatten. Ja, und so war dann Rolli Borchert an der Gitarre, Harry Elbracht Bass / Gesang und Reiner Gollan am Schlagzeug. Wir waren dann die drei übrig gebliebenen Mad Butcher. Wir hatten aber überhaupt keinen Bock auf dieses „Schneller, höher, weiter“ und haben uns dann mit einem guten Bassisten verstärkt, Timo Öhlke, der vorher allerdings auch noch ein unbeschriebenes Blatt war. Er war auch mal kurze Zeit bei Darkness. Dann habe ich eben nur noch den Gesang übernommen, denn mein Bass-Spiel war für eine Gitarre dann doch zu rudimentär. Dann haben wir noch zwei Jahr Loud N´ Proud zusammen gemacht und ein paar Gigs gespielt und eine Fernsehaufzeichnung für einen Fernsehkanal in Essen machen dürfen. Das ganze Konzert gibt´s übrigens bei YouTube. Das war aber mehr so Richtung Blackfoot, Molly Hatchet, Thin Lizzy, ZZ Top, schon also ein bisschen gemäßigter Hard Rock. Das haben wir dann noch zwei Jahre durchgezogen. Dann hatte ich aber viele Probleme gesundheitlicher Art und musste mein Musiker-Dasein aufgeben. Ja, und dann ruhte unser musikalischer Werdegang bis zum Jahr 2020. 

Daniel: Mittlerweile gibt es offizielle Wiederveröffentlichungen aller Eurer Alben und Demos auf CD und Vinyl. Wie kam der Kontakt zu Stormspell Records aus den USA und Awakening Records aus China zustande?

Harry: Es gibt echt ein paar Labels, die sich nur auf solch alte Sachen spezialisiert haben und die diese alten Sachen nochmal rausbringen. Gesagt, getan: Dann bekam ich sechs Adressen, habe die Labels alle angeschrieben, aus Brasilien, Portugal, Holland, China und den USA, bekam von drei Firmen Antworten. Und die haben gesagt, das ist geiler Stoff und ob wir noch mehr hätten. Und dann kamen auf einmal alte Kassetten-Aufnahmen, das „Heavy“-Demo und ein paar Live-Aufnahmen. Die sollten wir rüberschicken. Sie konnten ja heute alles digitalisieren. Und so kam es, dass Stormspell Records aus den USA drei CDs von uns rausgebracht haben. Und ich war echt total geplättet, denn davon träumt ja eigentlich jeder Musiker, als kleine deutsche Band einen Plattendeal in den USA zu bekommen. Wir haben uns gerade über Stormspell aus den USA gefreut, da wir ja auch viel US Metal gehört haben, die ganzen „Metal Massacre“-Sampler und so. Ich habe ja auch ganz viele US-Bands drüben sehen können, weil ich viel in Amerika unterwegs war. Und von daher hat mich das natürlich enorm gefreut, dass ausgerechnet eine amerikanische Firma Interesse an Mad Butcher hatte. Awakening Records aus China schrieben mich an. Die hatten wohl auch die Stormspell-Dinger in die Finger bekommen. Und Rechte-mäßig muss man natürlich auch gucken. Mittlerweile sind die Rechte wieder bei den Bands, also die Verlagsrechte und die Urheberrechte. Und dann haben sie gefragt, ob sie die erste nochmal rausbringen können. Das wird auch ein sehr hochwertiges Produkt. Ich habe das Ding noch nicht, aber wenn ich aus dem Urlaub nach Hause komme, wird das Ding wohl schon eingetrudelt sein.

Daniel: Könntet Ihr Euch vorstellen, als alte Hasen auch Kassettenversionen von Eurem alten Zeug zu veröffentlichen? Die fehlen ja noch im Repertoire eigentlich…

Harry: Wir haben einen Deal mit Südamerika, mit Malaysia und mit Chile, die auch Kassetten rausbringen wollen. Ja, das steht! Um die Sache vollständig zu machen, kommen jetzt auch noch Kassetten-Aufnahmen von den Scheiben.. Da ist einiges in petto.

Daniel: Lass uns mal kurz über Euren Bandnamen und Euer Maskottchen reden, denn das ist für mich das allergrößte Verwirrspiel der deutschen Metal-Szene überhaupt! Euer Mad Butcher sieht nämlich genauso aus wie auf dem Destruction-Artwork ihrer gleichnamigen EP. Die erschien aber erst 1987! Das kann doch kein Zufall sein, oder? Hattet Ihr damals Kontakt zu Destruction? Wie kann es sein, dass Destructions Maskottchen weltbekannt geworden ist und Mad Butcher dagegen mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden sind?

Harry: Die Geschichte mit Destruction verlief eigentlich recht unspektakulär. Tom Angelripper nahm uns mal mit. Irgendwo spielten Iron Angel und Assassin in irgendeinem Schuppen in Essen. Und die hatten schon Kontakt zu Destruction. Und Tom hat uns vorgestellt: „Hier, das sind Mad Butcher, die älteste Band aus Essen, die Heavy Metal macht.“ Und dann meinte der Schmier halt: „Mad Butcher? Geiler Name!“ Also, den Rest kann man sich dann zusammenreimen. Da ist da wohl etwas hängengeblieben. Ich fand den Namen ja auch geil! Nur von der  Chronologie waren wir halt viel eher am Start. Ja, und „Mad Butcher“ von Destruction hat dann richtig eingeschlagen. Aber ich sehe das ganz entspannt. Das ist auch eine gute Werbung! Viele haben nämlich gedacht, dass wir eine Thrash Metal-Coverband von Destruction sind. Aber das hast Du ja beim Konzert auch gesehen. Das ist musikalisch natürlich eine ganz andere Nummer. Zum Thema Schmier: Wir haben uns längst ausgesprochen. Ich bin ihm da auch überhaupt nicht böse über diese Geschichte! Das wird nach außen hin immer nur so dargestellt. Keiner hat etwas geklaut. Das ist natürlich Quatsch! Wir kommen aus zwei völlig verschiedenen Ecken. Ich fand es sehr nett, dass ich jetzt bei Facebook auch ein „Gefällt mir“ von Destruction gesehen habe, haha! Das hat mich durchaus gefreut. Da ist zwischen uns alles gut. Schmier hat mir auch mal ein Bier ausgegeben und gesagt, dass wir doch alle dieselben Vorbilder gehabt haben. Recht hat er!

mad butcherDaniel: Ihr habt in den Achtzigern ziemlich viel live gespielt, und das auch mit vielen Bands, die heute sehr populär sind (z. B. Helloween, Faithful Breath, Axe Victims, Steeler usw.). Warum kam es bei Euch nie zu dem großen Durchbruch? Kannst Du Dir das aus heutiger Sicht erklären?

Harry:Image war damals extrem wichtig, und das war eben der Grund für die Erfolglosigkeit, im Vergleich mit der Masse gesehen. Und mit einer Gitarre hatten wir dann letzten Endes auch keine Chance mehr, diese Songs zu spielen, denn Twin Guitar war ja ein Markenzeichen von Mad Butcher. Wir waren alle Riesen Judas Priest-Fans, und von daher hat es sich dann einfach nicht ergeben, dass wir den Durchbruch geschafft haben.  

Daniel: Du warst nach dem Split mit Mad Butcher noch bei einer Band namens Loud ´N´ Proud. Das Logo sah genauso aus wie der Schriftzug des gleichnamigen Albums von Nazareth. Gab es da nie Probleme wegen Copyright? Und klang die Band überhaupt wie Nazareth? Wie viele Alben habt Ihr gemacht?

Harry: Also der Name Loud N´ Proud, das ist richtig, kam von der gleichnamigen Nazareth LP. Es gab da eine Werbeagentur in Koblenz, die den Schriftzug für uns gemacht haben, haha! Wir haben da keinen Ärger bekommen, weil wir einfach zu unbekannt waren. Das hat wahrscheinlich niemand von Nazareth oder deren Umfeld gesehen. Von daher: Glück gehabt, sage ich mal.

Daniel: Ihr wart fast dreißig Jahre untätig! Warum? Und habt Ihr die Metal-Szene im Laufe der Jahre überhaupt noch richtig verfolgt?

Harry: Selbstverständlich war ich der Metal-Szene bis zum heutigen Tage hörig. Ich habe nach wie vor Hunderte von Konzerten besucht, und meine gesundheitliche Situation hatte sich gebessert.

Daniel: Wie kam es dazu, dass Ihr nach dreißig Jahren neulich Eure Reunion im ResonanzWerk in Oberhausen gefeiert habt? Was war der Ansporn?

Harry: Jetzt wird es natürlich spannend: 2020, was ist passiert? Wie kam es dazu, dass wir beschlossen haben, nochmal an den Start zu gehen, zumindest erst einmal für dieses Reunion-Konzert? Ich habe 2019 – Gott sei Dank – meinen Job schmeißen dürfen und genug Geld verdient. Dann ist mein Vater gestorben. Wir haben die Wohnung aufgelöst, und ich habe die alten Kisten wiedergefunden, mit Kassetten und alten Fotos. Und da habe ich diese CD-R mit der Aufnahme von der „For Adults Only“, die wir selbst damals produziert haben und für die es keinen Abnehme gab, wiedergefunden, lege die dann ein und denke, „Hey, da sind ja echt gute Songs drauf. In die heutige Zeit passt da eigentlich gut rein.“ Und jetzt kommt ein Name ins Spiel: Reiner Krupp aus Solingen; Metal Maniac seit 1980, und er war mir uns immer in Verbindung geblieben, hat den totalen Plan und viel Ahnung, kennt alles und jeden. Und er hat sich das angehört und gesagt, er haut mal drei Stücke „previously unreleased“ bei YouTube rein. Da konnte man dann drei Songs hören von de „For Adults Only“, und siehe da: Wir bekamen über tausend Klicks. Und er sagte, das sei echt gut angekommen, und so viele Klicks habe er mit anderen Clips gar nicht erreicht. Es schien also durchaus noch ein Interesse zu bestehen an Mad Butcher. Dann hat der Reiner Krupp mir geholfen, die alten Aufnahmen zu digitalisieren, damit die Amerikaner die Geschichten dann bekamen. Und dann sind die durchgedreht! Und, Daniel, Du hast die Dinger ja. Du musst zugeben, die sind richtig gut gemacht! Und der Cover-Künstler der „Eat The Rat“-CD, Yannick Bouchard, kommt ja aus Kanada und war bislang noch gar nicht so richtig in Erscheinung getreten, außer bei einem King Diamond-Cover. Ich weiß gerade nicht mehr, welches… (Es war die Compilation-Doppel-CD „Dreams Of Horror“ aus dem Jahr 2014; Anmerkung des Verfassers). Aber der hat da einen super Job hingelegt! Passend zum Albumtitel musste da aber noch eine Ratte drauf, haha! Dann bin ich mit dem fertigen Ding bei unserem Schlagzeuger Reiner Gollan aufgelaufen und sagte, „Hey, guck mal!“ Ich habe ihm dann auch ein paar Vorab-CDs gegeben. Und da war er natürlich auch total von den Socken, und er fragte, ob wir Mad Butcher dann nicht noch einmal an den Start bringen sollten. Und dann kamen auf einmal Angebote von Dying Victims Records, die beiden LPs nochmal auf Vinyl zu veröffentlichen. Ja, und ich bin überwältigt, dass auf einmal so eine Nachfrage nach Mad Butcher besteht. Und das hat uns eben dann auch beflügelt, diese Reunion-Show an den Start zu bringen. Und die Leute, die da waren, fast zweihundert Leute trotz Corona, das ist ja in der heutigen Zeit schon super, vor allem für eine kleine, vermeintlich tote, seit dreißig Jahren nicht mehr existierende Band, die jetzt auch nicht vom großen Erfolg verwöhnt ist.

Daniel: Drei der vier Originalmitglieder waren dabei mit von der Party. Warum nicht auch Gitarrist Sidney Keller? Hatte er kein Interesse an einer Reunion? Oder habt Ihr gar keinen Kontakt mehr?

Harry: Ich habe gesagt, dass wir die Reunion nur machen, wenn der Olli auch dabei ist, also drei Original-Mitglieder von früher. Wenn nur einer von früher dabei ist, wäre es ja letztendlich nur eine Cover-Band. Aber bei drei von vier Mitgliedern kann man schon von einer Reunion sprechen. Wie gesagt: Sidney ist ja nach China ausgewandert und ist auch nie mehr in Erscheinung getreten. Ich habe auch versucht, zu ihm Kontakt aufzunehmen. Keine Chance! Er ist einfach seit Anfang der Neunziger von der Bühne verschwunden. Ich habe immer gehofft, dass er vielleicht mal etwas sieht oder schreibt, aber keiner weiß, was aus diesem Jungen geworden ist. Vielleicht lebt er auch schon gar nicht mehr. Wollen wir nicht hoffen, aber wer weiß? Ja, und so haben wir den Rolli mit ins Boot geholt, der zunächst ein bisschen skeptisch war. Aber nachdem er dann auch diese super aufgemachten drei CDs von Stormspell gesehen hat, hat er gesagt, na ja, er hat ja immer weiter Musik gemacht, Reiner ja auch. Sie haben beide immer weiter Musik gemacht. Aber wir mussten noch einen Bassisten haben. Dann haben wir über einen Bekannten, den Christian, also Nihil Baxter, kennengelernt. Ich kenne natürlich auch sein musikalisches Vorleben, aber er ist ein super Typ und ein sehr kompetenter Bassist, und er hatte Lust, auch mal etwas anderes zu spielen. Wir haben dann noch versucht, einen zweiten Gitarristen zu bekommen. Ich hatte Uwe Lulis gefragt, den kenne ich halt noch aus Grave Digger-Zeiten, er meinte aber, er spielt jetzt bei Accept und hat da keine Zeit zu, haha! Ich hatte jetzt auch keine Lust, drei Jahre zu proben und wollte möglichst schnell dann die Gunst der Stunde nutzen und die ganze Geschichte noch einmal anschieben. Wir haben dann 2021 angefangen zu proben. Also neun Monate haben wir für den Gig geübt.

Daniel: Am meisten verwundert hat mich, dass Du den Bass abgegeben und Dich nur um den Gesang gekümmert hast! Warum?

Harry: Der einzige, der seit dreißig Jahren überhaupt nichts mehr gemacht hatte, war ich. Ich habe zwar das Langholz seit dreißig Jahren nicht mehr angepackt und mein komplette Equipment verkauft, wir mussten also einen anderen Bassisten haben.

Daniel: Hansi Kürsch von Blind Guardian hat mir mal erzählt, dass er zehn Jahre gebraucht hat, sich daran zu gewöhnen, ohne Bass und nur mit Mikrofon auf der Bühne zu stehen! Wie war es für Dich? War das nicht auch etwas ungewohnt?

Harry: Ich hatte Dir ja gesagt, dass ich bei Loud N´ Proud auch nur den Gesang übernommen habe. Insofern war das für mich kein Problem. Klar, die ersten Proben waren natürlich spannend, wenn Du dreißig Jahre nichts mehr gemacht hast. Aber wir haben das beim ersten Versuch, „Fearless Heartless“ übrigens, gemerkt, dass sich der Gesang im Vergleich zu früher eigentlich kaum verändert hat. Man muss natürlich auch zugeben, dass meine Gesangsleistung in den Achtzigern nicht übermäßig gut war, haha! Aber da ich ja Weltmeister im Luftgitarre spielen bin, war das gar nicht schlimm ohne den Bass. Und ich konnte mich schön auf den Gesang konzentrieren. Und ich denke, wenn man sich die alten Scheiben anhört und dann die Performance von diesem Auftritt, dann gab´s da schon eine Steigerung. Also, ich habe mich durchaus wohl gefühlt. Das war für mich absolut in Ordnung. Und Christian hat seinen Job natürlich super erledigt.

Daniel: Du sagst es gerade: Als Ersatzmann am Bass fungierte ein gewisser Nihil Baxter, der bürgerlich Christian heißt und früher mal bei Mor Dagor war und somit eigentlich aus der Black Metal-Szene kommt. Wie kam dieser Kontakt zustande? Hörst Du auch Black Metal? Kanntest Du seine Ex-Band?

Harry: Ja, natürlich kannte ich Mor Dagor, und nein, ich höre keinen Black Metal, weil ich mit dem Gesang nicht klarkomme. Musikalisch gibt es da bestimmt durchaus hervorragende Bands, aber ich tue mich ein bisschen schwer mit Growls und Co.

Daniel: Im Vorprogramm spielten Suicide. Die kannte ich zwar nicht, bestanden aber offensichtlich aus alten Recken. Musikalisch passten sie aber gut rein. Wie kam der Kontakt zustande?

Harry: Als ich dann das Mad Butcher-Konzert über die sozialen Medien beworben habe, dass es also eine einmalige Reunion nach dreißig Jahren gibt, bekam ich von einigen Bands – ich werde jetzt keine Namen nennen – die Anfrage, die gerne das Vorprogramm bestritten hätten. Wir haben uns dann für Suicide entschieden, weil der Erik und der Mike, der Gitarrist und de Bassist von Suicide, Fans der ersten Stunde von Mad Butcher waren. Erik, kann ich mich erinnern, stand bei unseren Gigs immer in der ersten Reihe. Sie kommen natürlich auch aus Essen, und von daher habe ich dann gesagt, das passt schon, denn ich wusste ja auch noch gar nicht, wie unser Programm aussieht. Wir wollten es eigentlich alleine durchziehen, aber eine Vorgruppe war ja früher auch immer ganz schick, und wir kommen mit den Jungs super klar. Und Du hast recht: Musikalisch passte das sehr gut. Das sind auch alte Recken, und von daher haben sie es auch sehr genossen, da als Vorband aufzutreten, im ResonanzWerk.

mad butcherDaniel: Ursprünglich war dieser Reunion-Gig als einmalige Angelegenheit geplant. Aber die Show war richtig gut besucht! Könntet Ihr Euch vorstellen, doch noch weiter zu machen, mehr Shows zu spielen und vielleicht sogar noch mal ein neues Album zu veröffentlichen?

Harry: Wenn ich aus dem Urlaub wieder da bin, dann werden wir uns zusammensetzen, und dann werden wir uns natürlich auch die Aufnahmen dieses Konzerts anschauen. Du hast recht: Die Reaktionen waren sehr positiv und sehr beachtlich. Ich glaube auch nicht, dass da geheuchelt wurde, sondern aus die alt eingesessenen Fans haben gesagt, es wäre schade, wenn es mit Mad Butcher nicht weitergehen würde. Also, wir sind da noch ergebnisoffen. Es wäre ein Superziel von uns, in jedem Fall noch eine neue Scheib zu machen. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich zumindest noch ein paar Ideen in petto habe. Olli ebenfalls, er ist ja der musikalische Kopf bei Mad Butcher. Es fühlte sich sehr, sehr gut an, nach so vielen Jahren wieder auf der Bühne zu stehen. Es waren fast zweihundert Leute in der Halle, und die kamen teilweise auch von weit her, Magdeburg, Dresden und sogar aus Holland. Das war schon überwältigend! Die Resonanzen waren auch gut. Selbst Jlle von Kreator hat gesagt, „Das war echt okay heute!“. Und wenn jemand wie Jülle das sagt, dann beflügelt einen so etwas natürlich schon, weiter zu machen. Andererseits muss man aber auch die Konkurrenzsituation heutzutage sehen. Man wird ja momentan mit Wochenendkonzerten überflutet, mit vier oder fünf Bands. Und so eine kleine Ochsen-Tour zu machen, da haben wir keine Lust zu. Wenn es allerdings ein paar durchaus interessante Vorschläge gäbe, dann einfach mal Harry Elbracht bei Facebook kontaktieren. Dann hören wir uns das alles gerne an und entscheiden dann, ob es noch eine Wiederholung gibt. Ich kann mir schon vorstellen, aufgrund der positiven Reaktionen auf das Konzert, dass man das ein oder andere Einzelkonzert noch geben kann. Lassen wir einfach mal die Fans entscheiden! Man kann ja vielleicht auch mal voten. Warten wir einfach mal ab, ob es nochmal etwas mit Mad Butcher gibt.  

Daniel: Na gut, Harry! Dann wären wir mit dem Marathon durch, haha! Hast Du noch ein schönes Schlusswort?

Harry: In diesem Sinne: Erst einmal vielen Dank für das Interesse an Mad Butcher! Wir sehen uns bestimmt mal bei dem ein oder anderen Gig. Halt die Ohren steif, mach was draus, und an alle anderen: Stay Metal!

https://www.facebook.com/Mad-Butcher-German-Heavy-Metal-Band-112084134312153/



Autor: Daniel Müller