TREAT - THE ENDGAME


Label:FRONTIERS
Jahr:2022
Running Time:55:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Treat haben sich 2006 wieder zusammengefunden und zwei neue Songs auf einer Best of Compilation markierten dann auch den Aufbruch zu neuen Alben. Es folgte das großartige Werk „Coup de Grace“, ein Comeback wie gemalt für die Band aus Schweden. In den nächsten Jahren folgten dann noch zwei weitere starke Releases aus dem Hause Treat, viele Konzerte rund um den Globus und jetzt liegt auch ein Neues bei mir auf dem Tisch. Die Pandemie hat natürlich auch Treat für längere Zeit auf Eis gelegt und das neue Opus mit dem Titel „The Endgame“ auch um einige Monate nach hinten geschoben, aber das hat dem Release tatsächlich sehr gut getan. Man hat den Eindruck das die ganzen Trademarks der Mannschaft hier noch stärker zum Tragen kommen und die Veröffentlichung hat durch das intensivere Bearbeiten der Tunes nochmal einen deutlichen Schub bekommen hat. Gitarrist Anders Wikstöm hat hier ganze Arbeit geleistet und hat mit Freude die Zeit so effektiv nutzen können und ich bin da total bei ihm.

Treat liefern hier wieder auf ganz hohem Niveau. Er sieht auch den Wechsel am Bass als einen weiteren Baustein an, als Pontus Egberg ausgestiegen ist, war es für ihn eine logische Entscheidung wieder Nalle Pahlsoon in die Band zu holen, der bereits von 2006 – 2012 dabei war. Der Opener „Freudian Slip“ bestätigt das was Treat Fans erwarten: ein Beitrag der sofort die Richtung für die nächsten fündundfündzig Minuten vorgibt, mit einem hohem Maß an tollen Hooklines und Refrains, die sich im Kopf festsetzen. „Freudian Slip“ hat die richtige Dosis Tempo, so dass man sofort auf Betriebstemperatur kommt. Gefolgt vom Hit „Rabbit Hole“, der durchaus auch auf einem Klassiker wie „Dreamhunter“ gepasst hätte. Starke Melodie gepaart mit einer Gesangslinie die sich sofort in den Gehörgängen manifestiert. So muss Hardrock aus dem Norden klingen.

Der Rundling besticht durch seine druckvolle und moderne Produktion, ohne dabei den Sprit und Sound der 80er-Jahre aus den Ohren zu verlieren. „Home Of The Brave“, ist ein weiteres Highlight auf „The Endgame“, eine Nummer, die einen Hauch Thin Lizzy hat. Es ist eben einer der Songs, dessen Refrain dich auch gerne mal den ganzen Tag begleitet. Textlich hat sich die Band von alltäglichen Dingen, Situationen und Ereignissen inspirieren lassen. Eine Ausnahme bildet allerdings der Song „Jesus From Hollywood“. Da geht es um einen etwas verrückten Typen aus Los Angeles, der sich wohl für Jesus gehalten hat und das auch allen in den 90ern so gezeigt hat. Verrückte Geschichte.

Weitere Highlights sind für mich „Carolina Reaper“ und „Dark To Light“, aber man kann eigentlich alle Tracks hervorheben. Ein Silberling, aus meiner Sicht ohne Ausfall. Durch die Bank starke Songs, gepaart mit der gewohnt starken Vocal Performance von Robert Ernlund. Ihr mögt melodischen Hardrock aus Skandinavien, dann könnt Ihr hier bedenkenlos zugreifen.

 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Ralf Riebatzki


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