8 KALACAS - FRONTERAS


Label:ATOMIC FIRE
Jahr:2022
Running Time:49:12
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus dem sonnigen Kalifornien, genauer gesagt aus Orange County, kommt die sieben Mann starke Band 8 Kalacas, (gesprochen: Ocho Kalacas (dürfte etwa acht Schädel heißen, wenn mich mein sehr rudimentäres Spanisch nicht täuscht). Die Jungs mit lateinamerikanischen Wurzeln bringen mit „Fronteras“ bereits ihr drittes Album raus. Zu dem Release gibt es netterweise noch eine DVD mit Live-Akustik-Session, sehenswerten Video-Clips, samt Interview & Dokumentation dazu. Die zwölf, meist spanischsprachigen, Songs des Longplayers sind ein echter Höllenritt. Hier trifft geiler Skacore auf heftig Arschtretenden Metal, sowie Hardcore und Punk, mit jeder Menge mexikanischen Mariachi obendrauf. Es wird wild rumgemosht wie S.O.D. zu besten Zeiten, vorangetrieben von thrashigen Gitarren und einer krassen Schießbude und Wummerbass.

Mega wütendes Shouting das manchmal schon Richtung Black Metal geht, wechselt dann plötzlich nahtlos zu punkigen Clear Vocals. Mit treibenden Offbeat in bester 2-Tone Ska Manier, geht dann mit dem fetten Bläsersatz mal in die Mex-Folk Ecke, um wieder zurück in ein Crossover Gewitter zu enden. Stell dir vor du wirfst punkiges Geballer von alten System Of A Down mit Neunziger Metalcore von Slipknot und Konsorten, zusammen mit Crossover Hardcore und Mosh von Anthrax, Suicidal Tendencies, Uncle Slam und Company. Dazu kippst du reichlich Thrashmetal und rührst dazu ordentlich feinsten Skacore à la Voodoo Glow Skulls und Less than Jake (nur mit besseren Bläsern) und schmeckst das Ganze ab mit etwas Social Distortion-mäßigen Sound und viel wilden Mariachi und Latino Folk & Ska von Bands wie Desorden Publico und Tijuana in Blue.

Das ist so in etwa das was die Jungs hier an hochexplosiver Musik bieten. Dabei bringen 8 Kalacas textlich klare Ansagen zu Themen wie Arbeitslosigkeit, Diskriminierung, Rassismus, Obdachlosigkeit und Kriminalität in den Straßen Kaliforniens. Schöne Straßen- und Punk Attitüde von Menschen die genau wissen worüber sie reden. „Fronteras“ ist ein mächtig Energie-geladenes Werk, das von vorne bis hinten einfach klasse ist. Selten ein derartiges Brett aus so vielen Styles gehört, das nicht nach drei Songs Langweilig wird. Die Band dürfte zwar noch als Geheimtipp gelten, aber bei der Power sollte sich das schnell ändern. Eine echte Perle und hiermit absolut empfohlen!

 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek


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