NIFLHEL, CYGNIUM

Lüdenscheid, Vereinsheim an der Herscheider Landstraße, 19.02.2022

Zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren findet endlich mal wieder ein kleines Club-Konzert statt. Doch leider steht es von vornherein für das Metal Journey Lüdenscheid 36 unter keinem guten Stern. Sowohl Goat Of Mendes als auch Somewhere In Nowhere müssen Corona-bedingt absagen. Als kurzfristiger Ersatz sind Cygnium, eine Death Metal-Band, angereist, die – genau wie Niflhel – ebenfalls aus Hamm in NRW kommen.

Cygnium - live - 2022Gegen 21 Uhr geht die erste Band auf die Bühne. Cygnium sind nur zu zweit. Die beiden Musiker sind mit einem Drumcomputer angereist. Bei den ersten beiden Songs ist das Bühnenbild noch ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell dran. Cygnium spielen technisch versierten Death Metal irgendwo zwischen Krisiun, Morbid Angel und Immolation, mit vielen Taktwechseln und gesprochenen Samples, die vor jedem einzelnen Song als Intro laufen. Den Gesang teilen sich beide. Der eine growlt tief, der andere kreischt. Sie legen ein enormes Tempo vor. Und doch kommt einem die Show nicht steril oder albern vor. Cygnium schaffen gekonnt den Spagat zwischen konzentriert aufs Griffbrett schauen und Headbangen. Beim vorletzten Song gibt es sogar ein synchrones Gitarrenposen. Sowohl Gitarrist Michael Smykalla als auch Bassist David Frieg wechseln die Griffe in einem Affentempo und beweisen dabei beängstigende Präzision. Geil! Die Stimmung in der gut gefüllten Location ist schon mal angeheizt.

Niflhel - live - 2022Gegen 22 Uhr betreten dann die Melodic Death Metaller Niflhel die Bühne; erneut in leicht abgewandelter Besetzung. Simon Stellmacher kehrt als Bassist zurück, Schlagzeuger Brian ist neu. Gespielt werden Songs ihrer beiden Alben „A Warrior Comes Home“ (2016) und „Under The Banner Of Blood“ (2019). Und man merkt der Band an, dass sie nach über zwei Jahren Bühnenabstinenz wieder richtig Bock hat. Die Spielfreude wirkt sich auch auf das Publikum aus, und die ersten Reihen gehen richtig mit. Zudem fällt das präzise Zusammenspiel der Band positiv auf. Sänger Michael Gruen klingt schön aggressiv und hat mit seinen lockeren Ansagen das Publikum im Griff. Sound und Stimmung sind gut. Man merkt sowohl auf als auch vor der Bühne, wie gut es allen tut, wieder einen Hauch von Normalität erleben zu dürfen, denn auch Maskenpflicht besteht im Innenraum durch die 2G+-Regelung nicht. Als nach dem regulären Set die Zugabe-Rufe ertönen, spielen Niflhel „Under The Banner Of Blood“ einfach nochmal, versprechen aber, bei ihrem nächsten Gig am 11.März in Hamm noch ein-zwei weitere Songs einzustudieren. Im Anschluss an das Konzert gibt es noch Metal aus der Konserve, wo auch einige Leute noch fleißig am Headbangen sind. Sowohl für die Veranstalter als auch für die Bands ist es ein rundum gelungener Abend. Auch im März soll die Metal Journey-Reihe weiter fortgesetzt werden. Mit dabei: Rivet Machine und Zen Trip.  

Setlist: Without Fear, A Warrior Comes Home, Berzerker Rage, Raven Pair, Gods Of Asgard, All Men Must Die, Under The Banner Of Blood, Hel – Goddess Under Ice, Fenris, Under The Banner Of Blood  



Autor: Daniel Müller - Pics: Daniel Müller