Ich kann mich daran erinnern, dass ich 1997 zu Zeiten ihres Debüts „Preapocalyptic Visions“ auf die Siegener Band Dr. Death aufmerksam wurde, da sie ein Giger-Artwork verwendeten. Damals waren sie eine reine Gothic Metal-Band. Mittlerweile kamen aber auch mehr und mehr Death Metal-Elemente hinzu. Von 1999 bis 2018 herrschte Funkstille. „Reincarnation“ ist also der passende Albumtitel dieses Comeback-Albums, das zweiundzwanzig Jahre nach dem Zweitwerk „Somewhere In Nowhere“ von 1999 erscheint. So viel habe ich also gar nicht verpasst in der Zeit, wo ich sie aus den Augen verloren hatte, haha! Und eigentlich klingen sie auch immer noch wie eine Band aus den Neunzigern. Es gibt träge, groovige Riffs, die absolut Headbanger-tauglich sind. Dazu gibt es simple, eingängige und verträumte Melodien.

Über allem thront der tiefe Growlgesang von Mario Klein. Die Musik erinnert an ihre Landsleute von Crematory und Atrocity, auch wenn sie eine ganz eigene Note haben. Die Band klingt authentisch, die Musik frisch und unverbraucht. Man hört, dass Dr. Death aus den Neunzigern stammen. Man hört aber auch, dass sie nicht in ihrer Vergangenheit gefangen sind und gekonnt den Spagat in die heutige Zeit geschafft haben, und das nach so langer Wartezeit. „Reincarnation“ kommt ohne Lückenfüller aus, überzeugt mit düsterer Atmosphäre und mit guter, druckvoller Produktion. Zudem stammt das großartige Artwork von keinem Geringeren als Century Media-Ikone Axel Hermann (unter anderem Asphyx, Morgoth, Iced Earth). Welcome back!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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