Stellt euch vor es gibt wieder Konzerte und keiner geht hin. Und das nach einem Jahr Kollektiv-Gejammer, insbesondere der Hard Rock und Metal Gemeinde, auf Dummschwätzer Foren wie Facebook und Konsorten. Aber das ist halt eine Charaktereigenschaft der Deutschen und da schließt sich die eben erwähnte Fan-Szene ebenso mit ein: wir meckern gerne und bleiben danach auf der Couch, haha. Jahrelang vor der Corona-Pandemie meckerten die gleichen Musikfreunde, das im Ruhrgebiet keine coolen Bands aufschlagen, immer nur im Süden, Norden und den großen Citys. Ja, es gibt immer einen Grund zu Hause zu bleiben aber dann haltet die Fresse! Traurig für die beiden großartigen Acts die sich nach dem, für mich bereits abgezeichneten Besucher-Fiasko bei Victory vor ein paar Tagen, im selbigen Venue, aufschlugen.

Heuer ist Sonntag und die erste Formation 20 Dark Seven aus dem Süddeutschen Raum beginnt mit einem furiosen Gewitter an coolen und melodischen Hard Rock Nummern. Mittlerweile sehe ich das eingespielte Team zum dritten Mal in den letzten zehn Jahren und weil ihr Gitarrist Marcel „Selly“ Bernhardt (ex-Pump) mit Abwesenheit glänzt, sprang Kollege Mike Nazzty (Hollywood Burnouts), wie beim letzten Gig (vor Jahren im Sol in Mülheim an der Ruhr) ein. Der haut aber auch in die Saiten...prächtig. Gerade mit einem neuen Album am Start „Catch A Fire“ freute ich mich auf die frischen Songs, von denen es allerdings nur drei Stück auf die Omme gab: „Walking High Wire“, „Broken“ und „Dead In The Water“. Von insgesamt zehn präsentierten Tracks, hätte ich gerne mehr aktuelles Material gehört. Aber man war zeitlich schon drüber und so fiel auch "Shot In The Dark" von Ozzy Osbourne ins Wasser. 

Selbst meinen Lieblings-Hit und Video-Single „Shotgun Heart“, vom Vorgänger-Release „Momentum“ wurde nicht eingesetzt. Why? Haha, wie dem auch sei, man lieferte amtlich ab, poste sich die Füße wund vor allem Basser Christoph Renner (ex-Nasty Bulletz) und Fronter Marcus war kräftig bei Stimme. So sollte ein Opener zocken.

Sainted Sinner hatten vor geraumer Zeit und zum dritten Album einen erneuten Line-Up Wechsel. Tygers Of Pan Tang Fronter Jack Meille kam ins Rennen, Basser Rico Bowen (Madonna, Paul McCartney) als auch Keyboarder Ernesto Ghezzi (Tour-Mitglied bei Gotthard seit 2012). Beim aktuellen Wer „Tast It“ stabil geblieben aber auch hier fehlte ein Original-Mitglied auf der Bühne. Der „echte“ Tastenmann wurde mit Marco Lord Cusso ausgeglichen. Fiel aber gar nicht auf...er beherrschte sein Instrument par excellence. Kaum zu glauben das er gerade erst dabei ist...also temporär. Das gleiche gilt insbesondere für Gitarrist und Kopf Frank Pané, der mich seit Jahren mit seiner Spielart begeistert. Seine Euphorie und Spielfreude springt auf die komplette Besetzung rüber und beschert und einen exquisiten Auftritt, nachdem zumindest die leider nur dreißig anwesenden Zuschauer gehungert haben. Natürlich kommt ein Best-Of-Programm zur Geltung an dem mich nur die Cover-Version „Losing My Religion“ (im Original von R.E.M.) beim Wippen innehalten ließ, haha. Nach wie vor ist der Band das Lep Zeppelin ‘Neske nicht auszutreiben, wie man auf „Hammer Of The Gods“ merken kann. Basser Rico hat Gold in den Fingern, was man gerade bei den neuen Nummern hört die, trotz dessen, dass das Album noch gar nicht auf dem Markt ist und ich noch keinen Track kannte. Diese Band hat Zukunft.  Danach kamen alle zum Small-Talk und Autogramme verteilen. Thank you!