Vor zehn Jahren schlugen Babymetal in der Musikwelt wie eine Bombe ein. Ich war anfangs wegen des ganzen Hypes sehr skeptisch und habe die Truppe für eine vorübergehende Erscheinung gehalten. Nun stellt sich heraus, dass die Japanerinnen nach einer Dekade immer noch da sind und ihren Erfolg sogar noch ausgebaut haben. Den Beweis hierfür liefert dieser Tonträger, der an zehn aufeinanderfolgenden Shows in Tokyo aufgenommen wurde und damit eine umfangreiche Werkschau und Bestandsaufnahme liefert. Mit der Zeit gefällt mir diese auf den ersten Blick sehr schräge Mixtur aus wildem Hochgeschwindigkeits-Metal und J-Pop mit einem Schuss Techno, teil auf englisch, teils japanisch, immer besser. Sogar eine Ballade („No Rain, No Rainbow“) hat den Weg in die Setlist gefunden. Dass die Asiatinnen auch in der Metal-Szene ernst genommen werden, wird durch den Gastauftritt von Alissa White-Gluz (Arch Enemy) eindrucksvoll belegt. Natürlich erfordert der Hörgenuss ein großes Maß an Offenheit über die üblichen musikalischen Hörgewohnheiten hinaus, aber es lohnt sich. Manche Sachen sind mir zwar immer noch zu schräg und abgedreht, aber das ist wie üblich Geschmackssache, zumal zwischendurch auch immer wieder mal ruhige und melodische Momente vorhanden sind . Die gebotene Soundqualität ist, wie zu erwarten war, perfekt. Wer Babymetal bisher noch nicht kannte, sollte hier unbedingt mal ausführlich rein hören.

Note: Keine Wertung
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht