DEEP PURPLE - TURNING TO CRIME


Label:EAR MUSIC
Jahr:2021
Running Time:50:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hundert Prozent Deep Purple steht auf dem Werbe-Sticker. Aber Obacht! Heuer dreht sich bei den Alt-Rockern alles ums Covern. Ja jedes Mal wenn ich der Meinung bin das letzte Werk in den Händen zu halten, zaubern Sänger Ian Gillan und Company etwas Neues an die Sonne. Klar, ein reguläres Werk wäre mir lieber gewesen aber der Herr geht auch in Corona-Zeiten unergründliche Wege. Nicht wenige Leser werden sich sicherlich die Frage stellen, wen man denn, als Band die selber tausende von Musiker beeinflusst hat, nachspielt. Wer bekommt den Ritterschlag und wird vielleicht von einem Deep Purple Anhänger durch diese Aktion neu entdeckt? Das Rätsel ist schnell gelöst, denn ich werde euch an dieser Stelle fast alle Originale nennen.

Den Anfang macht Arthur Lee, der mit seiner Band Love im Jahr 1966 die Nummer „7 And 7 Is“ veröffentlichte, welche in der beiden Versionen deutliche Züge von The Who hat. Ist eins zu eins nachgespielt. Track Zwei der insgesamt zwölf Beiträge „Rockin´ Pneumonia And The Boogie Woogie Flu“, ist ein waschechter 1957er Rock ´n´ Roll Kracher von Huey „Piano“ Smith, den die Tiefvioletten“ nur mit wesentlich mehr Esprit abliefern. Auch „Oh Well“ von Fleetwood Mac“, bekommt den berühmten Deep Purple Touch eingepflanzt. Großartig! Bei Mitch Ryder And The Detroit Wheels bedienten sich die Briten mit „Jenny Take A Ride“ (im Jahr 2019 verballert in den Streifen „Once Upon A Time In Hollywood“). Da bevorzuge ich aber eher die Vocals der 1965er Ausgabe.

Das groovige „Watching The River Flow“, mit dem unverkennbaren Bob Dylan Sound, ist zwar gelungen aber ein Cover von ihm ist schwer zu akzeptieren, wenn man seine Version zuerst kennt. Die Louis Jordan And His Tympany Five Nummer „Let The Good Times Roll“ (ich kenne sie allerdings nur von B.B. King und Ray Charles), ist etwas aus dem bluesigen Korsett entfleucht und in ein Big Band Swing Brett gepackt worden. Kann man machen,,,muss man aber nicht. Auch hier ist B.B. King nahezu unantastbar. „Dixie Chicken“ (Little Feat) hingegen, passt aufgrund seiner „eins zu eins“ Cover-Variante wieder ganz gut zur Band, obgleich die weiblichen Backing-Vocals im Refrain der Originals, ein spezielles Feeling haben (eher in Gospel-Manier), das der aktuellen Ausgabe fehlt.

Shape Of Things“ werden bestimmt viele Leser kennen. Ein Hit von The Yardbirds. Passt schon. Etwas Unbekanntes kommt daher, „The Battle Of New Orleans“, im Original aus der Feder von Johnny Horton (1959). Dieser Country-Song war sogar sechs Wochen auf Platz 1. Sachen gibt´s. Samt irischen Tanzbeat, können die Jungs mit diesem Lied, aufgrund der besseren Spielfreude, deutlich punkten. „Lucifer“ vom göttlichen Bob Seger im Jahr 1970 ins Rennen geschickt, hat aufgrund der seichten Gesangsstimme Ian´s, gegen Bob keinerlei Chance. Diesen Hit hätte ich mir verkniffen. Kommen wir fast zum Ende mit „White Room“ von Cream. Könnte ja eigentlich ein Deep Purple Song sein ,oder? Haha, ja genau! Last but not least „Caught In The Act“. Ein Medley aus fünf Hits. Aber hier lasse ich euch selber etwas raten!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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