VICTORY - GODS OF TOMORROW


Label:AFM
Jahr:2021
Running Time:53:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wir schreiben das Jahr 1985: Victory, kurz zuvor noch als Fargo bekannt, stehen beim legendären Day On The Green in den Vereinigten Staaten von Amerika, neben Scorpions, Ratt, Y&T, Metallica und etlichen anderen, auf der Bühne. Ihr gleichnamiges Debütalbum wurde kurz vorher veröffentlicht und stellte die Band in die Riege direkt hinter den Scorpions und Accept. 2021: Von den Bandmitgliedern, die damals auf der Bühne standen ist heute keiner mehr im Line-Up. 1986 ist ein gewisser Herman Frank von Sinner zu Victory gewechselt. Herman war 2011, nach dem Ausstieg der Gründer Peter Knorn und Tommy Newton vom Line-Up verblieben. Die Lücken wurden dann durch andere Musiker gefüllt. Nachdem der, von 2011 bis 2017 amtierende, Sänger Jioti Parcharidis leider aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter machen konnte, wurde nun mit Gianni Pontillo (Pure Inc.) ein neuer Vokalist verpflichtet. Ob Herman Frank nun das Recht besitzt Victory weiterzuführen oder nicht - die Band lebt so weiter! Punkt. Und ob nun live oder auf Platte: Für mich ist das, was am Ende nun dabei herauskommt, 100% Victory. Ich habe die Band Anfang 2016 und im Oktober diesen Jahres, jeweils mit einer außer Herman komplett anderen Besetzung gesehen. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich zwischen diesen beiden Konzerten ein besseres gesehen habe.

Gods Of Tomorrow“, das nach zehn Jahre erste neue Werk, ist für mich zugleich die beste Scheibe der Hannoveraner seit „Temples Of Gold“. Gianni Pontillo ist ein Glückgriff sondergleichen und steht Fernando Garcia, dem Sänger der erfolgreichsten Bandphase in nichts nach. Garcia´s damalige Rekrutierung war, laut Biografie von Peter Knorn, in den 80er-Jahren übrigens Herman Franks Einsatz zu verdanken. Das aber nur am Rande. Die Songs auf dem neuen Werk klingen jedenfalls frisch und powervoll. Sie beinhalten die typischen Victory Vibes und strotzen, neben dem super Sound, voller filigraner Soli. Der Titeltrack, „Cut To The Bone“ sowie „Love & Hate“, wurden vorab schon veröffentlicht und stellen die Richtung des restlichen Albums klar. Neben diesen Krachern findet man auch jede Menge melodischere Töne wie zum Beuspiel bei „Dying In Your Arms“. Ein Hammeralbum mit dem keiner mehr gerechnet hätte und das für mich einer der Highlights des Jahres 2021 darstellt.

 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg


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