RUNRIG - THERE MUST BE A PLACE – THE OFFICIAL DOCUMENTARY


Label:RCA / SONY
Jahr:2021
Running Time:112:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Im Jahr 2018 wurde die schottische Formation Runrig, nach fünfundvierzig Jahren, vor der Kulisse der historischen Stirling Castle und vor circa 50.000 Fans, zu Grabe getragen. Seitdem gab es natürlich einige weitere Releases aber mit dieser Dokumentation und ausführlichen Bandgeschichte, schließt sich der Kreis. Selbstredend wäre es schön gewesen den kompletten Gig als Bonus-Material in petto zu haben aber das Leben ist nicht allzu oft ein Wunschkonzert. Regisseur Jack Cocker und sein Team hatten einen umfangreichen Zugang zum Privatarchiv der Formation und nutzte die Gelegenheit, eine sehr emotionale und informative Retrospektive, mit allen Facetten seit der Gründing im Jahr 1973 zu schaffen. Das Ergebnis kann man nun in verschiedenen Varianten käuflich erwerben (DVD, Blu-Ray, Limited Collector´s Box Set).

Neben den üblichen Steps die eine Band von Gründung bis zum großen Erfolg geht, sammeln sich bei Runrig auch teilweise außergewöhnliche Happenings und Beziehungen. Astronautin Laurel Clark spielte ihr Musik im Weltall. 2003 stürzte sie mit der Columbia ab. In den verstreuten Trümmern fand man eine unversehrte CD von „The Stamping Ground“. Unfassbar aber wahr. Runrig arbeitete sich als Schulaula Kapelle mit eigenen Rock-Songs zur ersten Band, die in der heimatlichen Mundart „gälisch“ im Rock agierte, hoch zur handfesten Einheit. Ein Jahr später half der charismatische Fronter Donnie Munro zum stetig steigenden Erfolg. Leider stieg er im Jahr 1997 überraschend aus im ins schottische Parlament gewählt zu werden. Das passierte der Truppe 2001 mit Keyboarder Peter Wishart, der seit 1986 dabei war, ein zweites Mal. Sachen gibt’s!

Eigentlich war die Mannschaft mit dem Verlust von Donnie am Ende. Doch keiner wollte bereits aufhören. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger erwies sich alles andere als leicht, doch letztendlich konnte man den Kanadier Bruce Guthro ein Jahr später herbeiholen. Auch mit der Managerin und dem fast siebten Mitglied Marlene Ross hatte die Band großes Glück. Leider verstarb sie Weihnachten 2006. Auch wenn Bruce ein Glücksgriff war, akzeptierten ihn nicht alle Fans. Das Publikum drückte die Gruppe aufgrund ihrer kleinen Anzahl wieder in die Mini-Hallen zurück. Es brauchte seine Zeit bis man wieder vor Zehntausenden spielte, da auch die Presse nach dem ersten großen Erfolg von Runrig, mit Komplimenten und guten Kritiken zurückruderte. Wie immer gehörte die deutschen Fans (aber auch die Dänen) zu den treuesten. Was bleibt zu sagen? Es gibt ein Foto-Booklet und eine dreiteilige Bonus-Set allerdings ohne Untertitel und Themen die nur für Ultra-Fans von Interesse sind. Kaufpflicht! Und das nicht nur für den Fan, sondern von jedem mit Geschmack an guter Musik und einer tollen Geschichte.

 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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