Vom Kulturspiegel gibt es aus der Reihe “Live In Montreux” eine Neuauflage (hatten wir doch gerade erst!!!), die sich heuer nur auf die besten Auftritte begrenzt. Mal sehen wer alles nicht für würdig erklärt wird. Zunächst ist es Carlos Santana gelungen, in den Kreis der erlauchten einzutauchen. Sein Gig aus dem Jahr 2004 kommt im Pappschuber daher mit einem recht schönen Booklet, samt neuem Design. Mister Santana hat auch diverse Gäste dabei, und so stellt er die ersten vier Tracks mit Clarence Gatemouth Brown, die darauf folgenden Beiträge mit Bobby Parker. Zum Schluss unterstützt vier Mal Buddy Guy. Insgesamt spielen bei allen drei Auftritten insgesamt fünfundzwanzig Musiker mit. Dabei ist gerade mal Bobby Parker der Mann, der in etwa den gleichen Stil wie Santana fährt. Bobby ist es aber auch der seine Gitarre während des ersten Tracks „Chill Out“ stimmen muss und dem einige Patzer unterlaufen. Als Sänger entert zudem Andy Vargas die Bühne. Ein junger Latine-Rapper, der eine kleine Wende ins Programm bringt und dementsprechend rappend das Publikum mit seinen Ghetto-Gesten erreichen will. Klappt nicht unbedingt. Ich find es eher störend. „Mellow Down Easy“ ist einer von diesen Jam-Session-Songs, die ich nie begreifen werde. Irgendwie wird etwas „freestyle“ gejazzt und mit Fusion vermengt und nervende Themen, die sich ständig wiederholen…grausam. Wie die Frisur des Herrn Parker. Zumindest kann Bobby singen. Er hat fett „Soul“ in der Stimme und klingt wie James Brown. Der Gitarrenschlagabtausch zwischen Carlos und Buddy ist am interessantesten und beginnt sehr liebevoll und wahnsinnig filigran. Barbara Morrison vertont manches während des Auftrittes von Buddy Guy und sie stellt mit ihrer Stimme alles in den Schatten. Man muss diese Ausrichtung von Carlos Santana richtig mögen. Ich stehe eher auf seine anderen, moderneren Themen. 01.I've Got My Mojo Working
02. The Drifter
03. Grape Jelly
04. Okie Dokie Stomp
05. Chill Out
06. Mellow Down Easy
07. Watch Your Step
08. Stormy Monday
09. Jam Session 1
10. So Many Roads So Many Trains
11. Jam Session 2

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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