U.D.O. - GAME OVER


Label:AFM
Jahr:2021
Running Time:68:50
Kategorie: Neuerscheinung
 

Für mich war Udo Dirkschneider schon immer der Godfather of Teutonic Metal und das belegt er mit seiner neuen Scheibe, wieder einmal sehr eindrucksvoll. Harte und stampfende, aber keineswegs stumpfe, Metal-Songs kreiert der Solinger wie kein Zweiter. So haben er und seine Mitstreiter auch diesmal wieder eine Sammlung packender und mitreißender Melodien zusammengestellt und zeigt zahlreichen Jungspunden da draußen wieder einmal, wo der Hammer hängt. „Game Over“ bezieht sich übrigens nicht auf einen möglicherweise anstehenden Ruhestand, sondern ist ein Hinweis darauf, dass es inhaltlich durchaus politisch und gesellschaftskritisch zur Sache geht. So prangert der Meister in seinen Texten diverse Missstände wie den Umgang der Menschheit mit der Umwelt oder den Einsatz von Kindersoldaten in verschiedenen Kriegen an. Diese ernsten Themen kommen jedoch zu keinem Zeitpunkt kopflastig und mit erhobenem Zeigefinger rüber, so dass es dem Hörer letzten Endes selbst überlassen ist, in wie weit er die jeweilige Botschaft an sich heran lässt und annimmt oder eben nicht. Zumindest werden Denkanstöße vermittelt.

Die klassischen Metal-Hymen kommen aber trotzdem nicht zu kurz, wie „Metal Never Dies“ eindrucksvoll beweist. Musikalisch gibt es wieder einmal nichts zu meckern. Im Gegenteil: Die Kompositionen haben die nötige Frische und Energie, um sich sofort in den Gehörgängen festzusetzen. Dabei waren die Jungs auch noch äußerst kreativ. So bringt es die mir vorliegende Digi-Pack-Version mit ihren drei Bonussongs immerhin auf sechzehn Tracks. Die mittlerweile fast schon übliche Ballade, diesmal „Don´t Wanna Say Goodbye“, hätte man sich allerdings sparen können. Da gab es in der Vergangenheit bereits deutlich Bessere. Andererseits stehen mit „Holy Invaders“, „Prophecy“ und dem bereits erwähnten „Metal Never Dies“ absolute Hits zu Buche, die Ihren festen Platz in der qualitativ stets gut gefüllten Live-Setlist finden werden. Der Rest des Materials legt die Messlatte für die Konkurrenz ebenfalls sehr hoch. In der Form ist der German Tank noch weit vom Ruhestand entfernt.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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