Also, ich selber sehe mich ja als tolerantes Kerlchen und ich finde jede Musik hat ihre Berechtigung. Dennoch, ab und an frage ich mich schon wer jenes oder solches Genre hört. Vor allem wenn es, wie im Falle von The Marble Man, die bereits mit „Louisiana Leaf“ ihr viertes Album auf dem Markt werfen, so gar keine Freude bringt. Klar, musikalischer Minimalismus der mit verschiedenen Stilmitteln in Szene gesetzt wird, kann spannend sein oder aber, wie auf dem eigentlich im melancholisch-melodischen Pop-Noir angesiedelten Track „The Guest“, recht stur und langweilig. Depressive Facetten mit sphärischem Hintergrund, Gesang der eher gesäuselt wird und elektronische Schnipsel, die hier und da eine Gitarre unterstützen. Alles im 80er-Jahre Keyboard-Soundgewand verpackt. Die Unterschiede liegen in den einzelnen Vorträgen. Die Nummern an sich bieten kaum Höhen und Tiefen, eher ein biederes Dahinsiechen.

Protagonist Josef Wirnshofer fungiert als Multi-Instrumentalist und will seine „souveräne Sparsamkeit“ verstanden wissen. Kein Herumreiten auf gelungene Refrains. Aber genau das gegenteilige Empfinden stellt sich bei mir ein. Insbesondere bei einem Song wie „The Twins“, dessen Haupt-Thema auf Ende locker gefühlte drei Minuten durchgehalten wird. Vielleicht habe ich das Konzept und die Intention auch völlig falsch verstanden. Ich denke Mal das viel Kompositionen einfach durch musikalisches Treiben im Proberaum entstanden sind. Da fehlt mir wie bei dem Titeltrack „Louisiana Leaf“, einfach die Konturen.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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