Na toll! Ein Download-Ordner zum Besprechen, der einfach nur Ancestor heißt. Es gibt ja auch nur so wenige Bands auf dem Planeten mit diesem Namen, haha! Ich hätte aber auch niemals darauf getippt, dass diese Band ausgerechnet aus China kommt! Dieses Album, ihr Debüt und bislang einziges Langeisen bis heute, ist gar nicht neu, sondern von 2018 und nun erstmals auf Vinyl in mehreren verschiedenen (Splatter-) Farben erhältlich. Das Akustik-Intro des instrumentalen Openers „Rise By Sin“ offenbart noch nicht, worum es hier geht. Dann aber geht das Geratter los! Und siehe da: Es werden uns wohlbekannte, teutonische, messerscharfe Thrash-Riffs um die Ohren geknallt. Dass die Songs „Deathlike Silence“ (kein Sodom-Cover!) oder „Tormentor“ (kein Kreator-Cover!) heißen, ist also kein Zufall, zeugt aber auch nicht gerade von Originalität und Innovation. 

Sogar das „th“ wird schön Deutsch wie ein „s“ ausgesprochen, haha! Dennoch ist die schnelle Mucke äußerst gut und tight gespielt, wie zu Beispiel der Anfang von „Blood Repression“ beweist. Die Musik ist zwischen alten Sodom und Kreator angesiedelt, der fiese, hart phrasierte Gesang erinnert dagegen eher an Martin Missy von Protector. Die Produktion ist gut, aber nicht zu glatt poliert, sodass der alte Spirit auch authentisch bleibt und allgegenwärtig ist. „Lords Of Destiny“ ist zwar als Neuauflage ein schönes Sammlerstück, aber sicherlich auch alles andere als ein Pflichtkauf, macht aber total Bock, wenn man auf alten Teutonen Thrash Metal steht. Und den ominösen Exoten-Bonus gibt es hier natürlich auch!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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