WALDGEFLÜSTER - DAHOAM


Label:AOP
Jahr:2021
Running Time:49:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich kann mich noch daran erinnern, dass sich vor zwei Jahren ein Review zu ihrem Album „Mondscheinsonaten“ schrieb. Ihr Album aus dem letzten Jahr habe ich aber komplett verschlafen. Jetzt liegt uns jedenfalls mit „Dahoam“ das bereits siebte Album der 2005 gegründeten bayrischen Black Metal-Band Waldgeflüster vor. Moment mal: Black Metal? Der Opener ist ein zweiminütiges Akustikstück mit melodischem Gesang und Lagerfeuer-Atmosphäre. Aber dabei bleibt es natürlich nicht. Es folgen sechs weitere Songs, die jeweils im Wechsel lang (zehn bis elf) und kurz (vier bis fünf Minuten) sind. Der Gesang, der stets auf Deutsch und Bayrisch gehalten sind, klingt krank und verzweifelt. Frontmann Winterherz klingt richtig wütend und angepisst. Aber auch viele düster gesprochene Passagen gibt es.

Die Musik ist dagegen eher im Melodic-/Depressive Black Metal angesiedelt. Das Tempo ist meist gedrosselt, die Gitarren sind stets melodisch. Dazu gibt es neben akustischen Gitarren auch noch Mandolinen, Keyboards und diverse Windgeräusche. Die Musik ist zwar abwechslungsreich, kommt aber wie aus einem Guss, klingt mal melancholisch, mal verträumt, mal wütend. Hier ist für jeden etwas dabei. Die Gitarren klingen hell, und die Produktion ist fadendünn, was dem Gesamtbild eine passende klirrende Kälte verleiht. Waldgeflüster in eine bestimmte Schublade zu stecken, fällt mir schwer. Ich muss stellenweise an Dornenreich denken, aber auch an Empyrium oder Agalloch. Wer melodischen, atmosphärischen Black Metal mag, sollte hier auf jeden Fall mal reinhören.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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