NANCY WILSON - YOU AND ME
Label: | CARRY ON MUSIC |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 45:22 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Wer auf anspruchsvollen, zeitlosen und melodischen Chart-Rock der 70er und 80er Jahre steht, kam an Heart nicht vorbei. Etliche Welthits die die Wilson Schwestern Ann und Nancy ihr Eigen nennen. „Barracuda“, „Alone“ und bis in die 90er-Jahre hinein mit ihrer Pop-Rock Ausrichtung und Klassikern wie „All I Wanna Do Is Make Love To You“. Mit siebenundsechzig Lenzen veröffentlicht Nancy nun ihr erstes Solowerk. Ich habe mich gefreut wie ein Irrer. Ein kleines bißchen enttäuscht bin ich jetzt nun doch, denn es handelt sich zwischen einer Mischung aus eigenen Stücken und Cover-Versionen. Zu viel nachgesungene Lieder für meinen Geschmack. Die Bühnen-lose Corona-Zeit, hätte Madame ruhig besser nutzen können und einfach mehr eigene Sachen schreiben. Oder zumindest auf das Album packen.
Eröffnet wird mit „You And Me“, einem Song mit Sue Ennis, die früher bereits für Heart mitkomponiert hat. „The Rising“ ist eine der coolsten „neueren“ Nummern, aus dem Hause Bruce Springsteen und Nancy wird dem Song mit ihrer Stimme leider nicht gerecht. Was gibt es noch zu berichten? Auf „The Boxer“ kommt Gast-Star Sammy Hagar (ex-Van Halen) aber nur minmal im Background zur Geltung. Natürlich ist dies der Beitrag aus der Feder von Simon And Garfunkel. „Party At The Angel Ballroom“ ist vielleicht der rockigste Tracke (auf diesem Album ist echt viel Balladeskes unterwegs) und wurde mit den Freunden Taylor Hawkins (Foo Fighters) und Duff McKagan (Guns N´ Roses) komponiert und eingespielt. Haut mich aber nicht wirklich aus den Socken. Klingt eher wie eine Guns N´ Roses Resteverwertung, mit zahmen Vocals.
The Cranberries hatten einen Hit mit „Dreams“ und den konnte Nancy sich zu Eigen machen. Eine gute Wahl. Unterstützend hier Liv Warfield (damals mal bei Prince´s New Power Generation). Ein weiteres Stück mit Frau Ennis ist „Walk Away“. Melancholisch mit orientalischen Touch, einer der besseren Lieder. Nancy´s Kracher „The Inbetween“ bringt dann endlich ihr Können an der Gitarre zum Vorschein. Ohne jetzt alle Beiträge einzeln zur Brust zur nehmen...dem Heart-Fan sei gesagt, das hier durchaus Ecken und Kanten fehlen. „You And Me“ kann höchstens für den kleinen Hunger zwischendurch dienen. Ich hatte echt mehr erwartet!
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak