NETHERBIRD - ARETE


Label:EISENWALD
Jahr:2021
Running Time:44:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit ich die Schweden Netherbird 2013 mit ihrem damals aktuellen Album „The Ferocious Tides Of Fate“ zwecks Review kennengelernt habe, sind sie irgendwie zu meinen CROSSFIRE-Lieblingen geworden. Ich kannte die Band zuvor überhaupt nicht, gehe seitdem aber voll auf sie kaputt! Jedes weitere Album habe ich mir in die eigene Sammlung gestellt und in der Zwischenzeit auch alle alten Sachen von ihnen nachgekauft. Nun liegt mit „Arete“ das insgesamt sechste reguläre Langeisen der Symphoinic-/Melodic Death-/Black Metal-Band vor. Und der eingeschlagene musikalische Stil wurde weiter gefestigt und verfeinert. Klangen sie anfangs noch wie ein bewusster Abklatsch ihrer Landsleute von Dissection, Dawn, Mörk Gryning, Unanimated und Vinterland, so kamen schrittweise immer weitere, dezente neue Elemente mit dazu, die dazu führten, dass Netherbird mittlerweile einen eigenen Stil haben. Zwar klingen sie immer noch typisch schwedisch, aber es passiert eben auch eine ganze Menge, was allein schon die Spielzeit der einzelnen Songs zeigt, die alle zwischen fünf und acht Minuten lang sind.

Ein Donnern, cleane Gitarren und Violinen sind im Intro zu hören, bevor es richtig losgeht. Kriegstrommeln, frostige Riffs, schnelles, variables Schlagzeug mit Blastbeats und Doublebass: Hier gibt es alles, was das Todesmetallerherz begehrt. Trotz der insgesamt sehr melodischen Ausrichtung der Gitarren bleibt der Gesang von Frontmann Nephente aber immer heiser gekreischt, von einer geflüsterten Passage zu Beginn von „Void Dancer“ mal abgesehen. In den schnellen Passagen klingen Netherbird immer noch sehr wie Dissection, aber es gibt auch viele atmosphärische Parts, die sehr harmonisch gehalten sind. Immer wieder lockert eine schöne akustische Gitarre das Ganze auf. Das Schlagzeug offenbart viele detailverliebte Spielereien, bleibt aber immer auf dem Teppich, ohne alles kaputt zu spielen. Die wilden Gitarrensoli klingen sogar oft rockig, da sie so mitreißend gespielt sind. Handwerklich sind die Schweden mehr als fit, arbeiten dabei aber immer songdienlich. Die saubere und transparente Produktion zeigt alle Details der Musik gekonnt auf. Netherbird bleiben mein brandheißer Geheimtipp, wenn es um schwedischen Melodic Death-/Black Metal geht, und sind auch mit „Arete“ mal wieder ein Anwärter zum Düster Metal-Album des Jahres.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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