PAUL GILBERT - WEREWOLVES OF PORTLAND


Label:THE PLAYERS CLUB
Jahr:2021
Running Time:47:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gab mal eine handvoll Jahre, da waren Gitarristen Instrumental-Alben, eine der aufregendsten Sachen ihrer Zeit. Releases von Steve Vai, Joe Satriani, Jason Becker, Marty Friedman, Michael Lee Firkins und später auch Nachzügler wie Paul Gilbert, der seine Sporen zuerst bei Racer X und später bei Mr. Big (für die älteren Leser, es ist nicht die britische Formation aus den 70er-Jahren gemeint) verdiente. Heuer muss man schon tief in die Tasche, beziehungsweise Saiten greifen um auf sich aufmerksam zu machen. Entweder wird für den Hörer zu viel geshreddert oder zu belanglos geklimpert. Das richtige Maß finden und vor allem die richtigen Kompositionen, ist gar nicht so einfach. Musik für Musiker oder Komplexität auf Deibel komm raus, will auch niemand mehr wirklich. Die Gitarre als Stimme nutzen und ein bißchen von dem Rest, war immer meine persönliche Devise.

Gott sei Dank ist die vorliegende Musik, zehn Tracks produziert von Paul himself, in Zusammenarbeit mit Kevin Hahn (Scorpions, Deen Castronovo), nicht so wie das kauzige Artwork, sondern eher die richtige Konstellation an Material. Dabei zeichnet sich der Sechs Saiten Virtuose ebenso verantwortlich für gesamte Arbeit am Bass, den Keyboards und den Drums. Klar, Paul ist einer der gerne den roten Faden verliert und oftmals zu viele musikalische Gesichter in einem Track ausreizt aber im krassen Gegensatz zum Opus „I Can Destroy“ (2016), hält sich dieses ausschreitende Euphorie dieses Mal in Grenzen. Dennoch, wer Gitarren mal richtig losgelassen erleben will, der muss dieses Werk in seine Sammlung einreihen. Für mich ein klare Verbesserung zum älteren Material der letzten Jahre.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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