MINK DEVILLE - LIVE AT MONTREUX 1982
Label: | EAGLE VISION |
Jahr: | 2010 |
Running Time: | 68:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Eins vorab: diese DVD kommt im Paket mit einer CD, die haargenau die gleichen Tracks bietet. Willy deVille, Sänger dieser Formation, starb 2009. Seine Karriere war wechselhaft und zog sich durch drei Jahrzehnte. Er kannte alle Höhen und Tiefen, war mal auf einen Major-Label, dann wieder ohne Vertrag. Er war etwas Seltenes im Musikzirkus: ein Unikat. Er servierte ein Gemisch aus Punk, Rock `n` Roll, Blues und Cajun-Klängen. Das traf nicht jedermanns Geschmak, somit war er für die einen ein Top-Star und für die anderen eher Schmalspur-Ganove. Man hat das Gefühl etliche seiner Songs zu kennen und dennoch über einen steten Geheimtipp zu schreiben. Seine Heroes heißen Jimi Hendrix, Bob Dylan, David Bowie und B.B. King. Berühmt war er für sein Outfit: die hohen Haare, die Goldzähne, der Diamant im Schneidezahn, Kajal um die Augen, das Menjour-Bärtchen, der hagere Look und die ewige Kippe im Mundwinkel. Beim Jazz-Festival in Montreux durfte die Band sich austoben und setzte auf diverse weitere Instrumente wie Akkordeon, Cowbell, Harmonica, Bongos und vieles mehr. Die Art und Weise wie die Boys in der Band ihrem Sänger die Bühne bieten, lässt schließen, dass Willy schon damals fast keine Band mehr war. Der große Zampano raucht lässig auf den Brettern, spielt oft selbst Gitarre, begnügt sich mit coolen und spartanischen Ansagen, schreit, schwitzt, verletzt sich und blutet und lässt sich feiern. Seine raue, harte und trockene Stimme hat die Band berühmt gemacht und Songs wie "Just Your Friends", "Love And Emotion" und "Teradrops Must Fall" den perfekten Kick gegeben. Der Gig ist ein Auf und Ab an Emotionen und lässt keine Nuance aus. Dafür sorgt schon das Ben E. King-Cover "Stand By Me". Diese DVD ist ein einzigartiges Stück Musikgeschichte. Mit dem Tod von Willy deVille kommen wir dem Ende der Ära der originalen und wirklich großen Künstler und Stars leider wieder einen Schritt näher.
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak