ULVEGR - ISBLOD
Label: | ASHEN DOMINION |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 29:01 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Auch in der Ukraine gibt es eine florierende Black Metal-Szene. Viele Bands kennt man zwar nicht aus diesem Land, aber immerhin sind mir zumindest Drudkh, Nokturnal Mortum, Khors, KZOHH oder Thunderkraft ein Begriff. Das Duo Ulvegr, das 2009 gegründet wurde, ist oder war – außer bei Drudkh – bei all diesen Bands aktiv. Somit überrascht es mich auch nicht weiter, dass es sich hier ebenfalls um Black Metal handelt. Merkwürdig ist es aber schon, dass ich noch nie etwas von Ulvegr gehört habe, denn bei „Isblod“ handelt es sich bereits um das sechste Album der Band. An der Musik liegt es jedenfalls nicht. Der Albumtitel lässt schon vermuten, dass es hier textlich nicht – wie so oft – um slawische Folklore geht, sondern um skandinavische Themen. Und auch musikalisch sucht man seine Einflüsse eher im hohen Norden.
Haben Black Metal-Bands aus der Ukraine oft einen leicht folkigen, eigenwilligen Sound und singen in der Landessprache, so klingen Ulvegr doch tatsächlich eher wie eine skandinavische Band. Es geht schnell und ruppig zu, das Tempo ist hoch, der Gesang durchweg heiser gekreischt und Melodien Fehlanzeige. Beim Hören von „Isblod“ muss ich eher an norwegische Horden wie Gorgoroth, Tsjuder, Taake, Urgehal, Isvind oder Beastcraft denken. Es gibt ähnlich wenige Taktwechsel wie bei den Schweden Marduk oder Craft. Und auch finnische Horden wie Horna, Sargeist oder Behexen schlagen in dieselbe Kerbe. Die Produktion ist dünn und kalt und vermittelt den vorhandenen Hass somit perfekt. Ulvegr klingen wie eine Black Metal-Band aus den Neunzigern. Die Musik kommt aber nicht wie ein Abklatsch rüber, sondern wie ein zeitloses Album ohne Verschnaufpause, das einfach Bock macht! Wer auf alten Unholy Black Metal steht, darf hier gerne zuschlagen!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller