Velvet Viper waren, wie auch schon die Vorgängerband Zed Yago, schon immer sehr eigenständig mit ihrem sogenannten Dramatic Metal. Das hat sich auch diesmal nicht grundlegend geändert. Lediglich an ein paar Stellschrauben wurde gedreht. Das neue Werk bietet weniger Bombast und Schwerfälligkeit als die letzten Veröffentlichungen, ist dafür aber runder und eingängiger ausgefallen, ohne dabei an Power zu verlieren. Diesmal reiht sich Hit an Hit. Dadurch wird sehr gelungen die Brücke in die Vergangenheit zu den frühen Meisterwerken geschlagen, die für mich auch nach mehr als drei Jahrzehnten absolute Klassiker sind. Das Schlagzeugspiel von Micha Fromm lässt mehrfach Erinnerungen an den unbeschreiblichen Stil des leider bereits verstorbenen früheren Drummers Bubi The Schmied aufkommen. Anders als viele Kollegen, die bereits seit mehr als mehr als einem halben Jahrhundert aktiv sind, ist Jutta Weinhold auch stimmlich immer noch in absoluter Bestform. Entweder hat die Ausnahmesängerin einen Jungbrunnen gefunden oder wird von der Musik jung gehalten. Vielleicht wird sie auch nur nicht älter, sondern bleibt einfach länger jung. Auf jeden Fall hat die Truppe sich mit diesem Opus zwar nicht komplett neu erfunden, aber schafft es trotzdem, an vergangene Großtaten nahtlos anzuschließen, als ob nichts passiert wäre, und liefert einen absoluten Kandidaten auf den Titel „Album des Jahres“ ab.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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