Auch im warmen südamerikanischen Ecuador wird räudiger, eiskalter Black Metal gespielt. Dort gibt es sogar einen „Pure Raw Underground Black Metal Plague Circle“ mit zehn Schwarzmetall-Horden, die mir aber alle kein Begriff sind. Dazu gehört auch das diabolische Trio Wampyric Rites. Sie haben angeblich erst 2019 zusammengefunden, aber dennoch schon fünf Demos, vier EPs und sieben Split-EPs veröffentlicht. Alle Achtung! Hier liegt uns nun aber ihr einziges Album vor. Doch die Menschheit sei gewarnt! Denn was hier ertönt, kommt nicht wirklich aus dem Demostatus heraus. Ein knarziges, schlecht gespieltes Keyboard-Intro eröffnet den Reigen. Danach folgen sechs Tracks in Proberaumqualität, die alle zwischen fünf und zwölf Minuten lang sind und somit locker auf Album-Länge kommen. Raw Black Metal ist hier das Zauberwort. Schnell und wüst geht es hier richtig ab. Nach einiger Zeit wird das Tempo sogar noch einmal angezogen! Wow! Frostige Riffs, schnelles, polterndes Schlagzeug und fiesester Kreischgesang stehen hier an der Tagesordnung.

Einen Bass soll es geben, diesen hört man aber nicht. Minimalistisch gespielt und fadendünn produziert und mit geisteskrankem, abgefucktem Gesang unterlegt, fühle ich mich an Bands wie Ildjarn, Sort Vokter, Ruach Raah oder Ordem Satanica erinnert. Musik für Schöngeister ist das nicht. Selbst Fans von alten Darkthrone oder Gorgoroth werden schnell feststellen, dass hier kein einziges Riffs im Ohr hängen bleibt, obwohl die Zutaten nichts Besonderes sind. So weit, so gut… Aber wieso veröffentlicht man so ein mieses Geschrammel auf Vinyl? Das ist eine bodenlose Frechheit! Eine CD gibt es zwar auch, eine Kassette aber leider nicht. Denn beim Hören dieser runtergerotzten Rehearsal-Schepperorgie kann ich als geeignetes Format höchstens ein selbst überspieltes Tape empfehlen, und selbst dann wäre es bei schlechter Laune zwar vertretbar, aber noch lange nicht gut! Meinen Exoten-Bonus bekommen sie trotzdem! Nur für ganz mies gelaunte Szenepuristen!

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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